Predigt zu Römer 13, 1-7
….Staatsmacht, von Gott eingesetzt????.
Ein Predigttext, vor dem ich mich seit Jahren gesträubt habe und nun ist er dran, an
diesem 23. Sonntag nach Trinitatis.
Ich weiß dass es diesen Text gibt, ich weiß dass es jede Menge Bücher über diesen Text
gibt, und ja, ich tue mich schwer sehr schwer mit diesem Text, weil er so gar nicht typisch
für die Bibel ist.
All das, was ich nicht hören will, schreibt Paulus in diesem Text an die Römer.
Paulus, das muss man wissen, ist ja Römer, sozusagen Italiener und auch Jude zugleich und
doch ruft er zum absoluten Gehorsam gegenüber der Regierungsmacht auf. Das mag
für die damalige Zeit ein Überleben gewesen sein, denn schließlich war ja Jerusalem von
den Römern besetzt.
Nur was Paulus da von uns verlangt, das geht zu weit, übrigens verlangt er genauso wie
Jesus, alle Steuern und Zölle zu zahlen!
So nach dem Motto gibt es Kaisers, was des Kaisers ist.
Ein absolut unglücklicher Text, den Paulus hier verfasst hat.
Finde ich.
Dieser Text wurde allzu oft einfach nur missbraucht von den verschiedenen Obrigkeiten
auf dieser Welt, die gerade an der Macht waren.
Neues Testament: ,,Der Brief des Paulus an die Römer des Kapitel 13”.
Ein Brief des Paulus an die Römer ein Brief, den unzählige Menschen dazu bewegt
hat, darüber zu kommentieren und darüber zu schreiben, diesen Text versucht haben
aufzuklären und zu erklären.
Hier ist ein Text in der Bibel, den ich absolut kritisiere und auch schon sehr viel darüber
gesprochen habe. Heute werde ich zum ersten Mal darüber predigen.
Dieser Text hat sehr, sehr viel Leid über Menschen und speziell Christen gebracht.
Denn dieser Text wurde zweckentfremdet und missbraucht natürlich zum Nachteil der
Menschen dahinter.!!!
Hören wir den Text nun aus Römer 13 die Verse 1 – 8
Jeder soll sich den Behörden und Amtsträgern des Staates unterordnen. Denn es gibt keine
staatliche Macht, die nicht von Gott kommt; jede ist von Gott eingesetzt. 2 Wer sich also
den Regierenden widersetzt, handelt gegen die von Gott gegebene Ordnung und wird dafür
von ihm verurteilt werden. 3 Wer gut und richtig handelt, braucht die staatliche Macht
ohnehin nicht zu fürchten; das muss nur, wer Böses tut. Wollt ihr also ohne Angst vor
Bestrafung leben, dann tut, was richtig und gut ist, und euer Verhalten wird Anerkennung
finden. 4 Die Staatsgewalt steht im Dienst Gottes zum Nutzen jedes Einzelnen[1]. Wer aber
Unrecht tut, muss sie fürchten, denn Gott hat ihr nicht ohne Grund die Macht übertragen,
Strafen zu verhängen.
Sie handelt im Auftrag Gottes, wenn sie unbestechlich alle bestraft, die Böses tun. 5 Es sind
also zwei Gründe, weshalb ihr euch der staatlichen Macht unterordnen müsst: zum einen,
weil euch sonst das Urteil Gottes droht, zum andern, weil schon euer Gewissen euch dazu
auffordert. 6 Die Vertreter des Staates üben ihren Dienst im Auftrag Gottes aus, deshalb
zahlt ihr ja auch Steuern.[2] 7 Gebt also jedem, was ihr ihm schuldig seid. Zahlt die
Steuern, die man von euch verlangt, ebenso den Zoll. Unterstellt euch der staatlichen Macht
und erweist denen, die Anspruch darauf haben, den notwendigen Respekt.[3
Oh man Paulus, was hast du dir nur dabei gedacht, als du diesen Text geschrieben hast?
Warst du eingeschüchtert oder wolltest du ganz einfach nur Obrigkeitshuldigkeit
betreiben???
Paulus, das kann nicht dein Ernst sein. Es kann nicht dein Ernst sein, wenn du sagst, dass
alle Staatsgewalt von Gott eingesetzt ist!
Dann musst du dir auch meine Gegenfragen gefallen lassen:
- war Adolf Hitler auch von Gott eingesetzt
- war die ganzen Jahre die DDR von Gott eingesetzt
- war Mao Zedong von Gott eingesetzt
- war Stalin von Gott eingesetzt
- und nicht zu guter Letzt: Ist die heutige Regierung von Gott eingesetzt????
Paulus, du musst doch wissen, dass die Ungerechtigkeit in dieser Welt ja in jedem Land
schon mal geherrscht hat und fast in jedem Land immer noch herrscht.
Und du behauptest, dass die Verantwortlichen von Gott eingesetzt sind?
Und nicht zu guter Letzt sagst du ganz klar Steuern, Zollgebühren und Abgaben sind dem
Staat abzudrücken??
Für was denn??
Zum Krieg spielen oder zum verprassen????
Wir sollen alles beharrlich tragen und ertragen, ist das wirklich dein ernst Paulus?
Hier machst du es dir ganz einfach und zu einfach Paulus.
Ob nun bewusst oder unbewusst, du machst hier einen Bogen um die unangenehmen Dinge.
Die Dinge, die uns alle irgendwie beschäftigen und berühren. Dinge, die ganze Völker in
die Verzweiflung treiben und nicht zu guter Letzt auch die Kirchen!
Diese Sätze haben Kirchen aus deinem Brief an die Römer zum Anlass genommen, um die
Menschen auszubeuten.
Ja, deine Sätze Paulus und die Sätze, die in der Bibel stehen in Römer 13 haben dazu
geführt, Menschen klein zu halten und sich jeder Staatsmacht zu beugen!!!
Und ja, deine Kirchen sind sogar dieser Staatsmacht in den Hintern gekrochen und
tun es heute noch.
Ich habe mir überlegt, ich denke Paulus, du meinst es anders!! Wahrscheinlich hat / hatte
Dich, bei diesen Zeilen, der Mut ganz einfach verlassen.
Ich denke Paulus, wir sollten getreu unsere Jahreslosung für das Jahr 2025.:,, alles prüfen,
alles gut durchdenken und durchleuchten, das Gute behalten, unterstützen und dort auch
unsere Steuern zahlen.
Und genau das ist das, was ich oft nicht sehe. Ich sehe, dass mit Steuergeldern von den
Regierenden so viel Missbrauch betrieben wird, dass ich solche Regierungen nicht
unterstützen kann, die sich nicht nach dem Wohl der Menschen richten.
Ich kann natürlich Regierungen unterstützen, die sich nach dem Wohl der Menschen
richten, sich für soziale Gerechtigkeit sorgen und auch wo ich in Ruhe meinen
Glauben leben und ausleben kann, ohne dass ich diesen vorgeschrieben bekomme.
Das kann ich unterstützen, das ist für meine Begriffe absolut Bibelkonform.
Und ich denke auch Paulus, dass wir bestimmt einer Meinung sind, wenn es darum geht,
dass Gott alle Ehre, Furcht und Respekt gehört. Menschen, die sich über Gott stellen
und nicht nach ihm fragen, können doch nicht von Gott gewollt und eingesetzt sein???
Eingesetzt sind, um hier ein Land zu regieren.
Das sind wir uns doch wohl einig?
Und doch hast du dir bestimmt etwas dabei gedacht, als du diesen Text geschrieben hast.
Tatsächlich kann ich hier nur spekulieren.
Das alles, was ich hier heute sagen kann, hat weniger mit Verkündigung des Glaubens zu
tun, sondern eher etwas mit versuchter Erklärung, Aufklärung für den Bibelleser und dem
Text.
Paulus geht hier nicht auf Kernpunkte und Knackpunkte ein.
Das steht fest. Auch spezifiziert Paulus nicht, welche Obrigkeit er genau hier meint. Das
ist natürlich schon wieder spitzfindig und spekulativ.
Dass es sich damals um die römische Regierung handelte, und verbindlich dann für uns und
alle nachfolgenden Regierungen gemeint ist, ist aber anzunehmen.
Man könnte es so zusammenfassen!
Paulus möchte ein ordentliches Zusammenspiel zwischen Christen und Staat.
Er möchte, dass sich Christen unterordnen können, ohne dabei Gott die oberste Rangstelle
in ihrem Leben in ihrem Denken und Handeln abzusprechen.
Paulus stellt klar, dass Gott es auch zugelassen hat, dass eine Regierung an der Macht ist,
geduldet und respektiert werden sollten.
Für mich ist dieser Text eine klare Aufforderung zum Gebet für eine Regierung und für
die Regierenden aus aller Welt.
Eine Aufforderung zum Gebet um Weisheit und um göttliche Führung zu bitten und auch
die Regierung dieser Welt zu segnen.
Das fällt mir sicherlich leichter und ist realistischer als so eine Art wie von Paulus
gewünscht und geschrieben Kadaver Gehorsam.
Ich möchte hier ganz klar ein Bonhoeffer Zitat einfügen (Adolf Hitler)
Dietrich Bonhoeffer Aussage!
Wenn ein betrunkener Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit den Kurfürstendamm
hinunter rast, kann es nicht die einzige und wichtigste Aufgabe eines Pfarrers sein, die
Opfer des Wahnsinnigen zu beerdigen und deren Angehörige zu trösten. Viel wichtiger ist
es, denn Betrunkenen das Steuerrad zu entreißen.
Ich sehe es als Pflicht eines Christen an zu mahnen, ermahnen und gegebenenfalls auch
zu handeln, wenn es falsch und schief läuft und im Zweifel auch gegen eine Regierung.
Entschuldigung Paulus, dieser Text ist mir zu global gehalten und findet nur in Teilen
meinen Zuspruch.
Gott möchte Ordnung und Strukturen und dann ein ordentliches Zusammenleben
zwischen Staat und Kirche und den Menschen.
Ganz klar bedeutet es, nicht blind zu gehorchen, alles mit sich machen zu lassen und
Gott nicht an die erste Stelle zu stellen.
Zoll dem Zoll gehört Steuern, Steuern gehören Furcht und Ehre und der absolute Respekt
und Gehorsam unserem Gott und niemals irgendeine Regierung oder irgendeinen
Menschen.
Fürbitten, Bitte und Segen für Regierungen keine Frage, bedingungsloser Gehorsam nur
unserem Gott!
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als all unsere menschliche Vernunft bewahre
unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.