Predigt zu Römer 12, 9-16:
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen
Geistes sei mit uns Allen.
Der Predigttext für den heutigen Sonntag steht im NT, bei
Römer 12, 9-16
Was für eine Auftragsliste, könnte man über den Predigttext sagen….!
Ganz ehrlich, es ist unrealistisch und geht gar nicht. Paulus möchte mal wieder seine
Lieblingsbeschäftigung, seinem Lieblings Job nachgehen und stellt Verhaltensregeln auf, für das
Leben unter Christen, das Leben in einer Gemeinde.
18 Punkte mit Wenn und Aber!! (Eigentlich nur 9 Punkte….
Und 9 Verhaltensregeln habe ich gezählt in einem ziemlich kurzen Predigttext.
Ja, der heutige Predigttext hat es in sich.
Da denkst du ganz ehrlich, du liest nicht richtig.
Das einzige beruhigende an dieser biblischen Berichterstattung ist, dass ich weiß dass es Paulus auch
nicht leicht gefallen ist.
Paulus schwingt hier zwar ganz klare und kluge Reden, tatsächlich sieht es in ihm auch in ihm
drinnen ganz anders aus.
Denn schließlich hat Paulus auch gesagt:“
,, Das Gute was ich tun will, das tue ich nicht und das Schlechte was ich nicht tun will, das tue
ich.”!!!!!!
Deswegen, ganz klar die Überschrift heute.
..unrealistisch / geht gar nicht!!
Der Text ist unrealistisch und geht eigentlich gar nicht in die Tat umzusetzen.
Hören wir nun mal, was der Predigttext als Römer 12, 9 – 16 uns zu sagen hat.
(vorlesen!)
Und was sagt ihr nun?
Meine Meinung ist unumstößlich.
Das, was hier verlangt wird, ist absolut unrealistisch und unmöglich. Es ist einfach nicht machbar.
Und schon gar nicht in der evangelischen Landeskirche, einer Ortsgemeinde oder ähnlichem.
Ich weiß dass man relativ schnell mit dem Finger auf andere Menschen zeigen kann. Darum möchte
ich es hier so ganz klar sagen und zum Ausdruck bringen, ich kann es auch nicht.
Nein, ich kann es auch nicht und trotzdem wird es in der Bibel und von Paulus dem Verfasser des
Neuen Testaments, zumindest größtenteils, verlangt.
Es ist nicht machbar mit Menschen, die sich krampfhaft an irgendwelche Gesetze halten.
An diesen festhalten und alles wird im Keim erstickt, was nach Veränderung aussieht oder was
Veränderung zulassen würde!
Ich glaube, dass ein geregeltes Leben im Glauben und unsere Christen nur in absoluten Krisenzeiten
möglich ist. (Beispiel Fall der DDR)
Die von Paulus hier zitierten Regeln aus Römer 12, habe ich mal auf mich gemünzt und ich möchte
hier ganz klar mit mir hart ins Gericht gehen……
Ja, ich frage mich hier ganz klar und ehrlich, was kann ich tun, wenn dieser Text direkt an mich
gerichtet werden würde???
Mich, einfügen in Gemeindearbeit und in einer Gemeinde.
Das sind diese 9 Punkte.(18, weil wenn und Aber!)
- Zitat: Die Liebe muss echt sein, ohne Heuchelei! Verabscheut das Böse und haltet an Guten
fest. ICH: Das würde ich gerade noch hinbekommen, das würde ich noch hinbekommen
ohne Heuchelei und an Gutem festhalten, und das Böse verabscheuen. Dieser Punkt wäre
für mich irgendwie realistisch und zu erfüllen. - Zitat: Seid einander in herzlicher geschwisterlicher Liebe zugetan! Übertrefft euch im
gegenseitigen Respekt. Ich: Geschwisterliche Liebe, nein Paulus, nein. Das kannst du
komplett vergessen. Da muss Jesus ran, das bekomme ich nicht hin, denn auch in unsere
Kirche und in unserer Gemeinde gibt es so viele Selbstdarsteller und arrogante Menschen,
dass es mir unmöglich ist, in geschwisterlicher Liebe auf diese zuzugehen!! Oder diese
sogar wie Bruder oder Schwester zu behandeln. - Zitat: werdet im Fleiß nicht nachlässig, lasst den Geist Gottes in euch brennen und Dienst zu
dem Herrn. Ich: im Fleiß nicht nachlassen. Dieser Kampf mit dem inneren Schweinehund.
Ich erwische mich selbst immer dabei, lieber in der warmen Stube zu bleiben, als im kalten
Kirchen-Bus zu sitzen, mit Jugendlichen. Lieber den freien Tag genießen als noch ins
Altenheim zu fahren, Seniorenarbeit und Seelsorge. Ja, es ist alles ehrenamtlich und doch
möchte ich manchmal viel viel lieber einfach nichts tun. Auch hier habe ich meine größten
Probleme. - Zitat: lass den Geist Gottes in euch brennen! Ich: Ja, das Feuer für Gott ist ungebrochen,
sicherlich da. Gott sei es gedankt. Nur welche Probleme habe ich damit? Dieses Feuer wird
immer wieder versucht durch die Kirchen-Feuerwehr zu löschen, immer wieder wird
versucht, aus eigenen Reihen etwas kaputt und etwas Schlechtes zu machen. Gott sei Dank
ist Jesus da, der dieses Feuer immer wieder am Leben erhält. Der auch nie den kleinsten
Funken erlöschen lässt und daraus immer wieder Feuer in mir entfacht. Das Feuer für
Verkündigung, für Jugendarbeit, für Seniorenarbeit,für ein Miteinander. - Zitat: freut euch, weil ihr Hoffnung habt, bleibt standhaft in Bedrängnis, seit andauernd im
Gebet. Ich: standhaft bleiben ist oft so schwierig. Man möchte am liebsten alles hinhauen
und Gott einen guten Mann sein lassen. Wie kurz sind manchmal meine Gebete und wie
wackelig ist mein Glaube. Wackelig, wenn ich wieder einmal Gott und Jesus Christus den
Heiligen Geist nicht so richtig verstehen kann. Wenn ich mit Fragen in die Ecke gedrängt
werde und ratlos nur ein Stoßgebet zum Himmel schicken kann und fragen kann, warum
Gott! - Zitat: Nehmt Anteil an den Nöten der Gläubigen und helft ihnen. Bemüht euch um
Gastfreundschaft. Ich.: Anteil nehmen, das kann ich und das tue ich auch gerne. Das mit der
Gastfreundschaft, das muss ich noch üben. Denn ich mag doch meine Wohnung und mein
Zuhause so gerne in Ordnung und nicht alles durcheinander gebracht. Eigentlich möchte ich
doch meine Ruhe und nicht immer irgendwelche Gäste. Ja, auch da muss ich dringend
nacharbeiten. - Zitat: Segnet eure Verfolger, wünscht ihnen Gutes und verflucht sie nicht. Ich: Nee, meine
Verfolger segnen, das kann doch nicht. Paulus, das kann doch wirklich nicht dein Ernst sein,
so ein Blödsinn. Da sind Menschen, die wollen meinen Kopf und wollen mir das Genick
brechen, und ich verlange dafür auch noch den Segen von Gott? Damit es ihnen auch ja
gelingen möchte, mir das Genick zu brechen? Genau bei dieser Position, da bin ich raus,
ganz raus. Deswegen sage ich, das eigene Leben geht vor. Und ich werde bestimmt nicht
noch Menschen segnen, die mir ans Zeug wollen. - Zitat: freut euch mit denen, die sich freuen, weint mit denen, die weinen. Ich: Freuen mit den
Glücklichen und Weinen mit den unglücklichen das bekomme ich hin. Ganz ehrlich und
wenn es jemanden besonders gut geht und dieser viel besitzt, dann kann ich mit gutem
Gewissen sagen, Neid habe ich nie gekannt und möchte ich auch niemals kennenlernen.
Auch durch das erfahrene Leid im eigenen Leben kann ich mich bedingt auch recht gut in
die Lage anderer Menschen, denen Schlimmes widerfahren ist, versetzen. - Zitat: Seid miteinander auf dasselbe Ziel bedacht! Strebt nicht hoch hinaus, sondern lasst euch
von geringen Dingen in Anspruch nehmen! Haltet euch selbst nicht für klug! Ich: Und da
kommt er auch schon der letzte Artikel, die letzte Aufforderung. Diesen halte ich für
besonders interessant. Vor allen Dingen dieser Satz.:,, Lasst euch auch von geringen Dingen
in Anspruch nehmen. Da erwischt es mich kalt. Da habe ich noch sehr viel Arbeit an mir.
Denn ich tue immer so, als gäbe es immer noch wichtigeres als das, was im Augenblick
gerade passiert. Wichtigeres, was ist denn wirklich wichtig im Leben? Und ja, wenn ich
mich so betrachte, denke ich auch viel zu oft, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen
habe!! Dass ich mich selbst für klug halte. Und ich glaube, das ist nicht nur mein größtes
Problem, sondern das ist das Problem vieler Christen in der Gemeinde.
Fazit für den heutigen Predigttext!
Es ist unmöglich, das zu erfüllen, was Paulus da von den Menschen einer christlichen Gemeinde
fordert.
Zweifelsohne. Interessant ist die Frage, wer gehört denn tatsächlich zu einer christlichen
Gemeinde, zu einer Gemeinde.??
Ist es.:
die örtliche Kirchengemeinde,
die Gemeinde als der ganze Ort, in dem ich wohne, oder ist
die Gemeinde Familie die Firma der Arbeitsplatz?
Ich denke, es sind alle Menschen damit gemeint und mit einer Gemeinde nicht nur ein paar
Auserlesene, die zu einer Gruppierung oder einer Ortskirche Gemeinde gehören.
Und genau mit diesem Punkt wird es im Leben immer komplizierter.
Ich glaube, dass ein gesunder Ansatz schon gemacht ist, wie heute in unserem Punkt 2. gelernt!!!
Wenn wir allen Menschen mit Respekt begegnen.
Allen Menschen, egal woher, wohin oder was sie getan haben.
Mit Respekt und Anstand begegnen und diese auch mit Respekt und Anstand zu behandeln.
Mein Fazit aus diesem Text ist!
Alles zu erfüllen ist weder in einer christlichen Gemeinde möglich noch in einer Familie oder
Arbeitsstelle.
Dafür sind wir viel zu viel Mensch und bepackt mit all unseren Fehlern, die wir haben.
Darum lass uns anfangen, mit Respekt und mit andauernden Gebet dafür zu sorgen, dass wir nach
und nach immer besser werden in dem Erfüllen dieser von Paulus verlangten Punkte.
Es möge uns immer besser gelingen, menschlich und zwischenmenschlich uns zu behandeln.
Ich denke, wenn es uns gelingt, einigen von Paulus-Punkten auch im Kleinen schon gerecht zu
werden, dass es schon sehr viel erreicht ist.
Erreicht ist im Miteinander, im füreinander und in der Gemeinschaft von uns Menschen.
Nichts ist wichtiger als einfach zu beginnen.
Wenn man nichts tut, kann sich auch nichts verändern.
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als all unsere menschliche Vernunft bewahre unsere
Herzen und Sinne in Christus Jesus.