Predigt, zu Prediger 3, 1-15 (Silvester):
..es ist Zeit für……
Bibeltext.:
Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte
Zeit:
eine Zeit zum Gebären / und eine Zeit zum Sterben, / eine Zeit zum Pflanzen / und eine
Zeit zum Ausreißen der Pflanzen, eine Zeit zum Töten / und eine Zeit zum Heilen, / eine
Zeit zum Niederreißen / und eine Zeit zum Bauen, eine Zeit zum Weinen / und eine Zeit
zum Lachen, / eine Zeit für die Klage / und eine Zeit für den Tanz; eine Zeit zum
Steinewerfen / und eine Zeit zum Steine sammeln, / eine Zeit zum Umarmen / und eine
Zeit, die Umarmung zu lösen, eine Zeit zum Suchen / und eine Zeit zum Verlieren, / eine
Zeit zum Behalten/ und eine Zeit zum Wegwerfen, eine Zeit zum Zerreißen/ und eine Zeit
zum Zusammennähen, / eine Zeit zum Schweigen / und eine Zeit zum Reden, eine Zeit
zum Lieben / und eine Zeit zum Hassen, / eine Zeit für den Krieg / und eine Zeit für den
Frieden.
Wenn jemand etwas tut – welchen Vorteil hat er davon, dass er sich anstrengt?
Ich sah mir das Geschäft an, für das jeder Mensch durch Gottes Auftrag sich abmüht.
Das alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit. Überdies hat er die Ewigkeit in ihr Herz
hineingelegt, doch ohne dass der Mensch das Tun, das Gott getan hat, von seinem
Anfang bis zu seinem Ende wiederfinden könnte.
Ich hatte erkannt: Es gibt kein in allem Tun gründendes Glück, es sei denn, ein jeder
freut sich und so verschafft er sich Glück, während er noch lebt, wobei zugleich immer,
wenn ein Mensch isst und trinkt und durch seinen ganzen Besitz das Glück kennenlernt,
das ein Geschenk Gottes ist.
Jetzt erkannte ich: Alles, was Gott tut, geschieht in Ewigkeit. Man kann nichts
hinzufügen und nichts abschneiden und Gott hat bewirkt, dass die Menschen ihn
fürchten.
Was auch immer geschehen ist, war schon vorher da, und was geschehen soll, ist schon
geschehen und Gott wird das Verjagte wieder suchen.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des
heiligen Geistes sei mit uns Allen.
……Es ist Zeit für!
..Lieber Gott, schenk mir Geduld, aber bitte sofort!!!!!!
Jahreswende auf das Jahr 2023 Silvester.
Nachher gleich Neujahr und wieder ist ein Jahr um, was an Ereignissen kaum zu toppen ist,
wieder vorbei.
Und tatsächlich am Altjahresabend ein Predigttext, der mir aus dem Alten Testament
tatsächlich der Liebste ist.
Es steht im Buch Kohelet oder auch Prediger genannt. Die Schriftsätze des Buches der
Prediger aus dem Alten Testament werden dem weisen König Salomon zugeschrieben.
Prediger 3, der Predigttext von heute, war auch eine Facharbeit in meinem Studium
gewesen.
Überschrift über den Predigttext lautet:
Alles hat seine Zeit!!!!!!
(Wir hören den Predigttext aus Prediger 3,1 – 15)
Eigentlich steht in dem Text nichts anderes, über das, was wir alle erfahren müssen, wenn
es wieder einmal Zeit ist…
Wenn es wieder einmal Zeit ist, etwas zu verändern.
Viele Menschen meinen ja, dass Christen so eine Art Weicheier sind. Christen sind
Menschen, denen man in aller Ruhe in den Hintern treten kann und die dabei immer noch
freundlich lächeln.
Das ist falsch!
Christen sind Menschen……
Und dabei bin ich auch ganz eng am Predigttext und ganz eng am Alten Testament, dass es
für jegliches seine Zeit gibt!!!!!!!!!!
Ja, und man braucht keinen Hehl daraus zu machen, dass es auch einmal eine Zeit für
Christen gibt, eine Zeit für Auseinandersetzungen.
Auch mal zu sagen bis hierher und nicht weiter.
Für alles im Leben gibt es eine Zeit.
Und ich glaube, das hat auch alles was Salomo schreibt, mit unserem eigenen Leben zu tun!
Es gibt eine Zeit, die man verbringt, z.B. mit Menschen. Das können Freunde, Partner,
Bekannte oder Familie sein, aber auch diese Zeit wird irgendwann einmal vorbei sein,
spätestens mit unserem Tod.
Selbst Kinder sind uns nur eine gewisse Zeit überlassen. Kinder werden uns geliehen und
sie gehen irgendwann mal ihre eigenen Wege.
Schlimm auch, wenn es nicht so wäre.
Als Gabi, die also mit dem Akkordeon, mich vor einiger Zeit hier gefragt hat nach dem
Motto: ,,Dann wird ja alles wieder einschlafen und alles wird auseinanderbrechen mit den
Andachten und so weiter,”…..
Da kam ich ins Grübeln.
Gabi sagte, dann werde ich mein Akkordeon wieder einmotten und dann werde ich auch
nichts mehr machen und dabei ging mir der heutige Predigttext durch den Kopf.!!!!!!!
Natürlich wissen wir nicht, wie es weitergehen kann.
Wie unser aller Leben weiter geht!
Natürlich wissen wir nicht, ob das ein Fortbestehen der Andachten, des Kirchenbus, oder
des Zusammenhalts der Menschen, die diese Andachten gebildet haben, gibt.
Aber ein gutes hat es.
Alles, aber auch alles liegt allein in Gottes Hand.
Alles hat seine Zeit!
Und manchmal kann ich selbst die Zeit gar nicht so richtig abwarten. Wie oft habe ich im
Gebet darum gebeten: Gott schenke mir Geduld. Und dann kennt ihr wahrscheinlich auch
den Spruch. : „Gott schenke mir Geduld aber bitte sofort.”
Ein Widerspruch in sich in einem Satz.
Heute, nach Jahren, nach dem vergangenen Jahr voller schweren und einschneidenden
Erlebnissen, weiß ich einmal mehr, dass alles seine Zeit hat braucht und gibt.
Man darf sich in Geduld und in Langmut üben, aber es kommt auch eine Zeit, in der man
einfach handeln muss.
Zum Handeln fehlt es oft uns aber der Mut.
Denn zum Handeln braucht es Entschlossenheit, Mut und Gottvertrauen. Das alles
zusammen und nichts anderes!
Und das genau in dieser Kombination.
Den Mut:
- etwas zu verändern,
- etwas zu tun,
- etwas anzupacken,
- etwas anderes zu wollen,
- was im ersten Augenblick für deine Mitmenschen vielleicht nicht nachvollziehbar ist.
Auch wenn du das Gefühl hast dass alle mit dem Finger auf Dich zeigen….., dann kannst du
sagen, alles hat seine Zeit im Leben, meine Zeit ist jetzt gekommen.
Meine Zeit ist jetzt gekommen, um etwas zu verändern und etwas ganz anderes zu machen.
Ja, es gibt Zeiten für Krieg und es gibt Zeiten für Frieden.
Eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steine Sammeln.
Auch wenn es im Predigttext heißt, es gibt eine Zeit zum lieben und es gibt eine Zeit zum
hassen…… so sollen wir aber in jedem Fall niemals unsere christlichen Ansichten und die
Nächstenliebe vergessen.
Es ist allzu menschlich, enttäuscht zu sein von Menschen, was zweifelsohne auch
überschlagen kann, zum Hass auf diesen Mensch.
Das dürfen wir und das sollen wir sogar tun, aber immer wieder mit dem Hauptblick auf
Liebe und Vergebung.
Und was macht es jetzt mit mir?
Im Jahreswechsel 2022 – 23?
Ein Jahr ist vorbei, ein neues beginnt.
Mit all den Höhen und Tiefen. Und wieder hat alles und jedes seine Zeit. Wir können uns ja
noch so sehr anstrengen, aber der Plan für uns von Gott, der ist fertig.
Alles hat seine Zeit, dabei sollten wir schauen, dass wir mit Gottes Plan Schritt halten, nicht
vorauseilen (Geduld), aber auch nicht hinterher hängen.
Alles hat seine Zeit.
Nehmen wir uns die Zeit für alles, was so ein Leben zu bieten hat. Nehmen wir uns die Zeit
und schielen nicht nach dem, was andere vielleicht mehr haben oder mehr zu bieten haben
und die, die es augenscheinlich auch besser haben!
Und was habe ich heute aus dem Text für mich mit nach Hause genommen?
Wenn ich mir die Zeit nehme, die Gott mir zugedacht hat, dann werde ich eines Tages auf
ein erfülltes Leben zurückblicken können.
Und was ich mir noch mitnehmen kann, ist, wenn ich mir die Zeit nehme, mich um meine
eigenen Fehler zu kümmern, dann habe ich kaum noch Zeit mich um die Fehler anderer
Menschen zu kümmern!
Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht!
Vielleicht so ein typisches Vorhaben für das Jahr 2023.
Nehmt euch die Zeit die er braucht für euch, für Freunde, für Familie, für Bekannte und vor
allen Dingen nimmt die Zeit für dich.
Nimm dir die Zeit für die Menschen, die es wert sind und verschwende nicht die Zeit mit
unnützen Dingen!!
Etwas zu verändern, du wirst sehen, es lohnt sich!
Es ist Zeit für……………. einiges anders zu machen!
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als all unsere menschliche Vernunft bewahre unsere
Herzen und Sinne in Christus Jesus.