Predigt zu Matthäus 21, 1-11
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit uns Allen.
Gemeinde.: Amen
Der Predigttext für den heutigen Sonntag, steht im NT Matthäus 21, 1-11
Jesus, was willst Du hier, reite doch einfach weiter!
Was ein Predigttext.
Jesus zieht in Jerusalem ein. Tatsächlich ist es ein Text, der kurz vor Ostern gelesen wird und uns zunächst irgendwie sehr fröhlich erscheint.
Da brüllen die Menschen.:,, Hosianna und gesegnet sei, „der da kommt im Namen des Herrn.”
Es gibt hier auch das bekannte Advents- und Weihnachtslied: ….siehe, dein König kommt zu dir!
Also ein Grund zum Jubeln.
Ein Grund, uns zu freuen in dieser Adventszeit.
Adventszeit, übersetzt: ,,Zeit der Ankunft.” Dazu passt der folgende Text doch irgendwie richtig.
Hören wir den Predigttext aus Matthäus 21,1 – 11(vorlesen)
Der Predigttext ist einfach eine Wiederholung. Alles, was im Alten Testament angekündigt wird, tritt genauso ein wie hier beschrieben.
Jesus kommt nach Jerusalem und reitet nicht dort ein mit Pauken und Trompeten, sondern auf einem kleinen Eselfohlen und die Menschen schmeißen Palmzweige auf den Weg und ihre Klamotten…
Selbst der Esel, den Jesus reitet, ist nur geborgt und nicht im Eigentum von Jesus.
Das alles wurde schon hunderte Jahre vorher beim Propheten Sacharja und im Psalm 118 so angekündigt.
Heute ist der erste Advent. Der erste Tag der Adventszeit, der Ankunftszeit. Wir werden die nächsten Wochen feiern, jeden Sonntag bis zum 4. Advent.
Bis zu Jesu Geburt.
Diese Vorfreude und diese Vorweihnachtszeit ist immer irgendwie schön und irgendwie naja, sagen wir mal, man freut sich auf etwas ganz Besonderes.
Und doch, wenn ich mir das so recht überlege, ist diese Vorfreude irgendwie über die Jahre hinweg verloren gegangen.
Die Kinder sind aus dem Haus und irgendwie ist es doch jedes Jahr dasselbe.
Ist das so.!!???
Irgendwie ist doch diese Zeit noch stressiger als die letzten Wochen und Monate.
Und irgendwie wird das Wesentliche immer mehr aus den Augen verloren……
Das Wort besinnliche Weihnachten ist mittlerweile nur noch ein Wort und ist kaum noch zu bemerken. (Besinnlich)
Wir bemerken es nicht, weil wir viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt sind……
Meine Gedanken, die wandern dann immer wieder hin zu Jesus. In diesen Tagen, da denke ich, noch einmal mehr an ihn als sonst.
Ich frage mich, wie viele Menschen wissen denn heute noch, wie es nach dem Einzug in Jerusalem weitergegangen ist??? „Wissen wir denn noch, dass die Menschen, die laut geschrieben haben..,,Hosianna”, gelobt sei, „der da kommt im Namen des Herrn, das ist die gleichen Menschen sind die in wenigen Tagen laut brüllen werden ,,kreuzige!”??????????????????
Was würde Jesus heute vorfinden, wenn er in unsere Stadt in unser Dorf einreiten würde auf diesem jungen Esel???
- Wahrscheinlich hätte als erstes einer den Tierschutz gerufen weil er auf einen Jungen Esel reitet
- Jesus würde feststellen, dass mit seiner Person überall nur noch Konsum und schwarze Freitage (Black Friday) zum Einkaufen benutzt wird
- Beton und mit Beton zugestellte Weihnachtsmärkte und sein Name würde schon ganz schön schnell verschwunden sein. Engel wurden zu geflügelten Jahresendfiguren, das Weihnachtsfest zum Lichterfest und lauter dieser Müll einer neuen modernen Zeit.
- Jesus würde feststellen, dass mit seinem Geburtstag nur noch Geld gemacht wird und keiner weiß tatsächlich, was denn an Weihnachten am Christfest am 24.12. passiert und geht!
- Und wahrscheinlich würde Jesus noch nicht einmal für voll genommen werden und mit seinem Reden über das Ende und den Seligpreisungen würde er wahrscheinlich der AFD zugeordnet werden oder noch als schlimmeres bezeichnet werden.
- Jesus wäre unangenehm, ein Störenfried und eine Konsumbremse…..
Und dann kommt dieser Jesus in unsere Zeit.
Eine Zeit, in der von Menschen deiner Kirche verlangt wird, Gottesdienste in ,,gesellschaftliche Versammlung umzubenennen.“
Keine Kerzen anzuzünden und noch nicht einmal ein Kreuz darf zum Gottesdienst aufgestellt werden.
Dann frage ich mich ganz ehrlich, Jesus, was willst du noch hier???
Jesus, was willst du hier? Reite einfach weiter und geh einfach nur noch zu den wenigen, die dich genauso sehen wie du bist…..
Allen anderen bringt es doch eh nichts mit dir.
Du siehst doch Jesus, was hier los ist.
Besinnliche Weihnachten, dein Geburtstag, warum du überhaupt auf diese Welt gekommen bist, weiß kein Mensch mehr…….oder nur noch wenige…
Keiner fragt nach Dir und die Frage ist eher, was Du mit uns noch willst!!!
Die Pharisäer sind noch mehr geworden als damals zu deiner Zeit.
Jesus, was willst Du hier? Zieh einfach weiter, zieh vorüber.
Was willst du denn noch hier in dieser gottlosen Welt? In einer Welt, in der dein Evangelium von deinem Vater von deinem Munde nur noch mit Füßen getreten wird.
Am besten du nimmst deinen geborgten Esel und haust ab von hier.
Jesus wir Menschen, ja wir Menschen sind es einfach nicht wert, dass du zu uns kommst. Sodom und Gomorra sind nichts dagegen, was dich heute hier und jetzt erwartet.
Bleibt nur noch eine Frage!
Bleibt die eine Frage?
Warum? Warum tust Du das und doch kommst du ja für ja immer wieder auf diese Welt. Immer und immer wieder auch mit dem Wissen, dass diese Welt eine gottlose Welt ist und immer Gottloser wird. Wir sind Gott LOS geworden….
Immer und immer wieder besuchst du uns Menschen zu Hause, auf unserer Arbeit und ja auch manchmal in unseren Kirchen.
Du bittest die Menschen mit dir gemeinsame Sache zu machen…..
Alle Jahre wieder, willst du uns aufs Neue begegnen. Du willst das Verlorene suchen und du möchtest immer wieder Menschen aufs Neue oder Neu zu dir kommen…….
Vom Himmel hoch, da kommst du her zu uns, zu denen, die alles andere verdient haben, nur nicht die Erlösung und die Vergebung bei dir.
Ja, Jesus mit dir besteht immer noch und immer wieder die Chance neu anzufangen und Dir neu zu begegnen.
Und genau mit diesen Gedanken kann ich in diese Vorweihnachtszeit, in diese Adventszeit gehen.
Und genau mit diesen Gedanken, dass du immer wieder aufs Neue, jedes Jahr zu uns kommst, neu als Kind auf diese Welt…, da kann ich mich auch wieder auf Deine Ankunft freuen. Auf den Advent freuen…
Jesus: Ja, bitte reite nicht weiter.
Reite nicht weiter und bleib bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.
Ja, ein ganzes Jahr neigt sich dem Ende. Ja, Jesus reite ja nicht weiter, gib uns auch in diesem Jahr wieder allen, wie alle Jahre wieder, uns die Chance es anders zu machen.
Gib uns die Chance uns zu ändern und doch zu dir zu kommen. Zu dir zu kommen mit all dem Dreck dieser Welt.
Ja, Jesus, ein kleines Kind warst du, als du auf diese Welt gekommen bist.
Und trotzdem möchte ich Dir all den Mist und das Schlechte dieser Welt auf deine Schultern packen. Und wenn es nicht reicht, dann packe es auch auf deinen Esel. Ja, erlöse mich von all dem Bösen in dieser Welt….
Und ja, gerade ich / wir brauchen dich Jesus heute mehr denn je. Bleib Du bitte hier und binde deinen Esel an und gib deine Welt nicht verloren, denn du bist für mich mein Ein und Alles.
Meine Erlösung und mein Trost, bei all dem was wir täglich erleben müssen…..
Mit diesen Worten wünsche ich euch eine gesegnete friedliche und vor allem besinnliche Adventszeit!
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als all unsere menschliche Vernunft bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.