Predigt, zu Lukas 22, 47-53:
Denunzianten und Verräter ….!!!!
Bibeltext.:
Noch während er redete, siehe, da kam eine Schar Männer; und der Judas hieß, einer
der Zwölf, ging ihnen voran. Er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen.
Jesus aber sagte zu ihm: Judas, mit einem Kuss lieferst du den Menschensohn aus?
Als seine Begleiter merkten, was bevorstand, fragten sie: Herr, sollen wir mit dem
Schwert dreinschlagen?
Und einer von ihnen schlug auf den Diener des Hohepriesters ein und hieb ihm das
rechte Ohr ab.
Da sagte Jesus: Lasst es! Nicht weiter! Und er berührte das Ohr und heilte den Mann.
Zu den Hohepriestern aber, den Hauptleuten der Tempelwache und den Ältesten, die vor
ihm standen, sagte Jesus: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln
ausgezogen.
Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und ihr habt nicht Hand an mich gelegt. Aber
das ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des
heiligen Geistes sei mit uns Allen.
Denunzianten und Verräter und das in den eigenen Reihen!
Der größte Feind im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant.
So oder so ähnlich könnte die Überschrift über den heutigen Predigttext lauten. Wie man
Verräter erkennt (in den eigenen Reihen), haben sehr viele Menschen in Corona-Zeiten
erleben dürfen. Gott sei Dank durfte ich in dieser Zeit mit Menschen zusammen sein, die Ihr
Wort gehalten haben und bei Zusammenkünften legal oder illegal einen nicht verpfiffen
haben.
Und trotzdem gibt es immer wieder Menschen, die damit sich in ein rechtes Licht bringen.
Heute geht es wohl um den größten Verräter der Weltgeschichte um Judas.
Den Verräter Kuss oder auch Judas Kuss genannt kennen wohl ziemlich alle.
Ich musste letztens sogar schmunzeln, als ich eine Horde Jugendlicher rauchend
beobachtete. Auf einem Spielplatz zusammengerottet und plötzlich brüllte einer seinen
Kumpel an, du mieser Judas!
Aber hören wir nun den Predigttext für den Sonntag Okuli aus dem Neuen Testament Lukas
- 47 – 53
Was geht euch durch den Kopf wenn ihr diesen Predigttext hört???
Ganz klar, was für ein Linker Vogel dieser Judas.
Drei Jahre mit Jesus unterwegs war er, Kassenverwalter bei den Jüngern und zum Schluss
für 30 Silberstücke verraten, an den Staat und an die Kirchenmacht.
An den Staat verraten ist eines, aber die 30 Silberlinge, die hat die Kirche bezahlt, und das
geht eigentlich überhaupt nicht! Was für eine Schweinerei.
Was hat sich bei diesem größten Verrat der Weltgeschichte, die zum Tod von Jesus Christus
am Kreuz führte, denn geändert?
Ist jemand gegen den Staat, so wird er auch automatisch in der Kirche nicht gern gesehen.
Leider haben sich auch die Erkenntnisse aus der NS-Zeit nichts daran geändert.
Nichts daran geändert bis zum heutigen Tag, weil wir ja immer noch eine Staatskirche
haben.
Aber das soll aber jetzt nicht das Thema sein!
Judas dieser Wicht verrät Jesus.
Der hat nichts anderes in seinem Leben verbrochen, also dieser Jesus, als
- die Wahrheit zu sagen,
- Menschen zu heilen und
- wo es nur ging, Liebe und Nächstenliebe zu verbreiten.
Und dafür verraten und verkauft, (im Übrigen kommt auch der Spruch verraten und
verkauft aus der Bibel nämlich genau aus der Situation des Verrates von Judas.)
Verraten und verkauft von seinem eigenen Mitstreiter Judas. Einen Mann, auf den Jesus
Christus drei Jahre lang fest gebaut hat.
Also ich an Jesus Stelle, wäre aber so etwas von sauer…., dass ich wie Petrus mein Schwert
gezückt hätte und den Staats- und Kirchenbeamten auch mal ganz schnell ein Ohr
abgehobelt hätte.
Übrigens im vorgelesenen Predigttext hören wir nicht, dass es Petrus war, der der
Staatsmacht bzw. einem davon das Ohr abgehauen hat, das lesen wir in der Bibel an einer
anderen Stelle, nämlich bei Johannes 18, 10.
Und dann dieser Jesus wieder.
Pazifist durch und durch…
Was macht der?
Der sagt ganz laut nein, das machen wir nicht, wir werden uns jetzt nicht mit ihnen
schlagen.
Jesus der geht sogar hin zu dieser Tempelpolizei und zu dieser Kirchen Kripo den Beamten,
um ihn wieder zu heilen, und ihm wieder das Ohr dran zu operieren.
Das musst du dir mal wirklich reinziehen.
Da kommt einer bewaffnet bis unter die Zähne, will mich verhaften, und dann gehe ich hin
und mache den auch noch wieder gesund!?
Irgendwie zweifelt man da am Gesundheitszustand von Jesus Christus.
Viele wissen ja dass ich wegen Steuerhinterziehung im Knast gewesen bin. Jahrelang genau
über sieben Jahre hinweg, bevor ich din den Knast kam, hatte ich meine eigene
Steuerermittlerin Frau Rita Brost.
Der Name ist absichtlich nicht verfälscht und es ist tatsächlich der richtige Name dieser
Frau.
Diese Frau hat es fertig gebracht zu dem was ich tatsächlich getan habe nochmal schnell
das Dreifache hinzu zu dichten.
Und was soll ich sagen, sie ist auch damit durchgekommen.
12 Jahre hinweg das Leben zur Hölle gemacht.
Meiner ganzen Familie, einschließlich Eltern und Geschwister. Durch die boshaften
Hinzuschätzungen dieser einen Frau hat sogar dazu geführt, dass meine Schwester ihr
Haus verloren hat.
Das soll auch nicht das Thema sein.
Aber glaubt mir, wenn ihr erstmal im Knast sitzt, dann schwört man sich alles mögliche, nur
nichts Gutes. Und ich kann nicht sagen, was passiert wäre, wenn ich im Knast nicht zum
Glauben gefunden hätte.
Ja, ich bin mit dieser Frau von meiner Seite her im Frieden.
Als ich dann vor einiger Zeit hörte, dass sie den Verlust ihrer Mutter zu beklagen hatte, nie
einen richtigen Lebenspartner hatte und nun oben drauf gesundheitlich auch noch stark
angeschlagen ist, hat es mir sogar leid. Und das meine ist ehrlich!
Keine Schadenfreude für ein abgeschlagenes Ohr, für zwei Jahre Knast oder Ähnliches.
Nein, solche Dinge kann nur Jesus Christus bewirken.
Sich frei zu machen von allen Hass und von Wut begründet oder unbegründet.
Ja, Menschen zu vergeben, auch wenn einem selbst großes Unrecht passiert, das kann nur
Jesus und das kann nur Jesus uns schenken.
Und genau das zeigt mir der Predigttext.
Jesus reagiert ganz anders als irgendeiner von uns oder wie es normal wäre.
Aber Jesus wäre nicht Jesus, wenn er nicht noch eine Spitze auf Lager gehabt hätte.
Und das gefällt mir so.
Jesus sagt wohl sicherlich etwas zynisch und ironisch:,, mit einer Horte schwer bewaffneter
sei dir ausgezogen, um mich zu verhaften.
Bildhaft gesprochen: Panzer gegen Kinderwagen und Liebe gegen Hass und
Gewaltlosigkeit gegen Zerstörung.
Und das alles, wohl wissend, vor der Verhaftung und vor dem üblen Tod am Kreuz!
Das ist gelebter Glaube und praktizierte Nächstenliebe.
Und ganz ehrlich, ich würde sowas bestimmt nicht hinbekommen……
Jesus sagt auch: Tag für Tag war ich für jedermann sichtbar vor Ort im Tempel und in der
Kirche und ihr habt euch nicht getraut!
Und nun hier im Dunkeln in einem Garten nachts, wo ich fast alleine bin, außerhalb der
Stadt, da kommt ihr mutig angeschossen.
Und genau so handeln viele Menschen. Schnell mal im Dunkeln, schnell mal ohne viel
auflesen, jemand der unbequem ist beiseite geschafft, gekündigt, umgebracht, seinen
Ämtern enthoben.
Schnell mal Menschen, wir haben es am Anfang gehört, die keinen Krieg wollen als Nazi
abgestempelt!
Schnell mal die, die etwas unangenehm hinterfragen, z.B. bei einer Impfung schnell mal als
Querdenker abgestempelt und als bescheuert.
Nichts aber auch gar nichts hat sich geändert.
Und was sagt der Predigttext mir?
Der letzte Satz ist der prägnanteste im ganzen Text. Auf dieser Welt, so heißt es dort, hat die
Finsternis die Macht.
Mit anderen Worten, hier auf dieser Welt regiert das Böse, das Schlechte, der Verrat und die
Macht des Bösen.
Das dürfen wir leider jeder einzelne von uns auch immer wieder jeden Tag aufs Neue
erfahren.
Wir wollen es aber leider auch nicht immer wahrhaben, aber neben Gott gibt es nun mal
den großen Widersacher, den Satan und den Teufel.
Wäre er nicht, dann hätte Jesus Christus auch nicht auf diese Welt kommen müssen.
Dann wäre nämlich alles perfekt.
Ich glaube, dass es nur ganz wenige Menschen gibt, die glauben, dass es den Teufel
tatsächlich gibt.
Und das ist ein absoluter großer Fehler. Nicht das lächerliche Ding mit Hörnchen und
Schwänzen nein, sondern in Person von Krieg, Zerstörung, Wut, Hass, ja dem Bösen…..
Und dann sollte man sich darüber im Klaren sein, dass für diesen Durcheinanderbringer
für dieses Böse etwas, die Menschen uninteressant sind, die sowieso schon nach seiner
Pfeife tanzen.
Menschen die sich benehmen wie die Axt im Walde und komplett Jesus Christus in den
Glauben ins Abseits stellen.
Dort hat er ja schon alles erreicht, was er erreichen wollte.
Nein, für ihn sind die Menschen interessant, die an Gott glauben. und leider werden diese
Menschen allzu oft von ihm geprüft, geärgert, verprügelt und sogar umgebracht.
Sätze wie: „Die Guten sterben irgendwie zu schnell und die schlechten Menschen werden
100 Jahre alt und so weiter kennen wir alle.”
Nein, ich möchte nicht damit sagen, dass alle alten Menschen schlecht sind, Gott bewahre
mich davor, es ist als ein Beispiel gemeint, was der Volksmund sagt.
Fazit:
Ganz klar ein Thema!
Alle, die uns oder wen auch immer maßlos enttäuscht haben, weil sie dich und uns und mich
verraten haben, sind damit betroffen.
Mir sagt der Predigttext ganz eindeutig, dass wir nicht Gleiches mit Gleichen tun sollen.
Nicht das Ohr abschlagen, nicht zornig werden sondern nur einfach weggehen.
Ich sage nicht, dass wir mit unseren Feinden und den Menschen, die uns nicht gut wollen,
kuscheln sollen, nein.
So etwas sage ich Dir nicht!
Aber zumindest links liegen lassen und trotzdem, wenn sie in Not sind, helfen.
Denkt dabei an das abgeschlagene Ohr.
Der Typ von der Kirchenpolizei damals hat auch nur seine Befehle ausgeführt!
Der Predigttext sagt mir ganz deutlich, wir lernen, mit unseren Feinden umzugehen!
Diese sind trotzdem als Geschöpfe Gottes zu betrachten, denn unsere Feinde in dieser Welt,
die werden nicht weniger.
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als all unsere menschliche Vernunft bewahre unsere
Herzen und Sinne in Christus Jesus.