Predigt zu Jesaja 55, 1-5:
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen
Geistes sei mit uns Allen.
Der Predigttext für den heutigen Sonntag steht im AT, bei
Jesaja 55, 1-5
Einladung!
Einladung für alle, so wäre der Satz wahrscheinlich vollständig und besser.
Einladung für alle Menschen!
Was ist denn das heute für ein Text? Ein inklusiv-paket mit den besten Dingen, die man sich
vorstellen kann. Man würde es heute all inclusive oder all you can eat nennen.
Der Gastgeber ist kein geringer als Gott selbst. Es ist ein interessanter Text, weil er schlicht und
ergreifend niemanden und keinen Menschen ausschließt.
Niemand:
keine Religion
keine Hautfarbe
keine Parteizugehörigkeit
hübsch oder hässlich
faul oder fleißig
niemand wird ausgeschlossen alle Menschen sind eingeladen
Man könnte es auf den Punkt bringen und sagen,… einfach zu schön um wahr zu sein. Und doch,
genauso wie bei dem Propheten Jesaja, genauso angekündigt und auch genauso gemeint.
Hören wir den Predigttext aus Jesaja 55,1-5
Irgendwie sieht doch dieser ganze Text ein wenig nach Bestechung aus.
Das hat so Geschmäckle.
So nach dem Motto.:,, kommt alle her zu mir, kaufe bei mir trinken, essen ohne Geld, ohne
Bezahlung.“
Was soll das denn?
Das macht doch kein normaler Mensch! Wenn mir heute so einer mit so einem Slogan kommen
würde, dann wäre ich erstmal sehr sehr vorsichtig.
Die ganze Sache hat doch wahrscheinlich auch wieder einen Haken oder einen Pferdefuß…..???????
Einkaufen ohne bezahlen!
Das beste Essen und Trinken für 0,nix??
Da ist doch was faul! Und dann fallen Sätze wie z.B. ihr könnt euch satt essen an fetten Speisen.
Das bedeutet heute das beste Essen aus Hummer und Kaviar soll für euch gerade gut genug sein!
Also nur das Beste.
Und dann ich weiß nicht, ob ihr es gehört habt, dann kommt tatsächlich der Pferdefuß. Ich habe es
doch gewusst!
Drei Dinge:
Hört auf mich!
Neigt euer Ohr mir zu
Ich will einen ewigen Bund mit euch schließen
Wenn ich es mir so recht überlege, mit Punkt eins und zwei kann ich ganz gut leben.
Zuhören und jemandem sein Ohr leihen, das kann man tun, das kostet nichts und das kann man
tatsächlich irgendwie noch im schlimmsten Fall verkraften.
Nur die Nummer mit diesem Bund gefällt mir nicht so richtig!
Das schmeckt mir nicht.
Ist das ein Verein oder eine Sekte, die mich erstmal locken will und dann später alles von mir haben
möchte??????
Und was mir gar nicht so richtig gefällt und dass in diesem Bund in diesem Verein alles vertreten
sein soll. Alle Völker, alle Nationen, so steht es dort geschrieben.
Alles was nicht Niet und nagelfest ist.
Und was will der Text denn mir für heute, für das Jahr 2025 sagen?
Kurzum zusammengefasst,..,,, Partyzeit und Gott lädt ein.“ ….ALLLE…
Lädt ein an seinen Tisch ist für alle Platz und es gibt keine Ausnahme und es gibt nichts was ihn stört.
So verstehe ich die Einladung. Alles ist vertreten:
fremde Völker
fremde Religion
alle Hautfarben
irgendwie sind alle eingeladen.
Und dann fällt mir so ein altes Kneipenwort ein,,,.. an einem großen runden Tisch ist immer noch ein
Platz frei. Tatsächlich ist es so.
Mich stimmt der Text sehr nachdenklich, wenn ich mir so überlege, was da vielleicht alles mit am
Tisch sitzt.
Menschen, die so ganz anders sind, wahrscheinlich auch noch eine andere Sprache sprechen, werde
ich dort überhaupt verstanden?
Was ist denn:
wenn ich falsch verstanden werde,
einer mich nicht leiden kann
wenn da vielleicht eine sitzt mit denen ich sowieso schon im Clinch liege
beten die auch alle vor dem Essen
Und oftmals ist es schon ein echtes Problem, sich in der eigenen Familie als Christ zu outen.
gehen die auch hin und wieder mal zum Gottesdienst?
Fragen über Fragen, die mich beschäftigen!!!
Bevor ich mich mit irgendwelchen Menschen an einen Tisch setze. Meine Gedanken schweifen ab
über dem Schreiben dieser Predigt.
Und dann verstehe ich plötzlich einmal mehr, was Gott und Jesus Christus meint, wenn er sagt.: ,,
und werdet ihr nicht wie die Kinder, so habt ihr ein Problem und könnt das Himmelreich nicht
sehen.”…
Vor wenigen Tagen:
Unterricht Religion in der ersten Klasse.
Es wird wie selbstverständlich, man höre und staune über Jesus Christus gesprochen.
Es wird geklärt:
Wann Jesus Christus geboren ist
wann er gestorben ist
wann er auferstanden ist
was ist mit Pfingsten auf sich hat….
Dann plötzlich, ich weiß gar nicht woher, das Thema Taufe.
Ein Mädchen meldet sich und erklärt ganz stolz, dass es getauft worden ist.
Absolute Stille. Meine Frage lautete in dieser kleinen Runde: ,,Wer weiß was Taufe ist?”
Ein Junge, eher still, erklärt mir ganz klar: „,, Taufe ist, wenn ein Kind an einem Becken gewaschen
wird.”
Und genauso soll es sein im kindlichen Verständnis und genauso stelle ich es mir vor. Wie im
Religionsunterricht im ersten Schuljahr.
Alle sitzen an einem Tisch, jeder weiß etwas zu berichten und erklärt wie selbstverständlich dem
Tisch Nachbarn was er so weiß und denkt.
Wir können es Tischgemeinschaft nennen.
Jeder berichtet das was er mit Jesus Christus an dem Glauben für eine Erfahrung gemacht hat….
Einladung an alle Menschen, ob groß, ob klein, Hautfarbe egal.
Egal wer da mit am Tisch sitzt, Kindern ist es egal wer du bist. Du gehörst dazu zu einer großen
Gemeinschaft.
Und während ich über diesen Religionsunterricht nachdenke, stellt sich mir die Frage:
Wann ist eigentlich der Zeitpunkt im Leben gekommen,
Wann ist es und warum ist es passiert,
dass wir plötzlich anders denken.
Wann passiert es, dass wir plötzlich in Hautfarben, in Rassen, in Religion denken?
Wann verlieren wir diese Kindlichkeit, diese Naivität, um uns über andere Menschen zu
reden und darüber zu urteilen?
Wann….
Ich frage Gott?
Wann haben wir das verloren???
dass ich meine, ich wäre anders und irgendwie besser.
wann habe ich es verloren mir dein Ohr zu leihen,
mein Ohr dir zuzuneigen dir zuzuhören.
Wann habe ich es verloren, auf dich zu hören?
Ich möchte das genauso wie in diesem Predigttext.
Ich möchte mit allen Menschen an einem Tisch sitzen wie ein Kind und etwas dazu beitragen, was
Gott mir gelehrt hat.
In meinem Leben. Ich möchte einer von den vielen sein! Gott, die du liebst.
Und die du an deinen Tisch mit einlädst.
Ich möchte wieder so naiv sein, so ohne Ansehen der Person und ohne Vorurteile mit an deinem
Tisch sitzen.
Auch wenn an diesem Tisch Menschen sitzen, die mich oder die ich nicht leiden kann!
Aber ich weiß, dass du sie liebst. So wie du mich lieb hast!!!!
Gott, ich möchte deiner Einladung folgen und alles ganz ohne Gegenleistung von dir bekommen.
Ich möchte mit leeren Händen zu dir kommen beladen mit Schuld und alles, besser gesagt, um alles
von dir zu erwarten.
Wir dürfen hungrig und durstig zu dir kommen mit leeren Händen, um alles von dir zu erwarten.
Es ist schwer, aber genau das und die Sache mit deiner Einladung bedeutet!
Runder Tisch, Einladung von Gott bedeutet.:
Frieden.
Frieden in der Familie,
Frieden in der Firma,
Frieden auf der ganzen Welt.
Alle an einem Tisch.
Lasst uns miteinander reden, verhandeln, berichten, und dabei essen.
Und nicht zuletzt hören wir endlich wieder auf das, was Gott uns sagen möchte. Das Gute ist, der
Zeitpunkt, der Zeitpunkt, wird von Gott allein bestimmt.
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als all unsere menschliche Vernunft bewahre unsere
Herzen und Sinne in Christus Jesus.