Predigt, zu Jesaja 54, 7-10:
Nur eine kleine Weile ….!!!!
Bibeltext.:
Nur für eine kleine Weile habe ich dich verlassen, / doch mit großem Erbarmen werde ich
dich sammeln. Einen Augenblick nur verbarg ich vor dir mein Gesicht / in aufwallendem
Zorn; aber in ewiger Huld habe ich mich deiner erbarmt, / spricht dein Erlöser, der
HERR.
Wie bei der Flut Noachs soll es für mich sein: / So wie ich damals schwor, dass die Flut
Noachs die Erde nie mehr überschwemmen wird, / so schwöre ich jetzt, dir nie mehr zu
zürnen / und dich nie mehr zu schelten.
Mögen auch die Berge weichen / und die Hügel wanken – meine Huld wird nicht von dir
weichen / und der Bund meines Friedens nicht wanken, / spricht der HERR, der
Erbarmen hat mit dir.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des
heiligen Geistes sei mit uns Allen.
Nur eine kleine Weile!
Nur eine kleine Weile war ich böse, und war nicht da!
Nur eine kleine Weile wirst du Mensch sehen, wie du alleine klar kommst.
Nur eine kleine Weile allein auf der Welt sein!
Nur eine kleine Weile wirst du für andere Menschen nicht da sein und dir als Gott zur
Verfügung stehen.
Nur eine kleine Weile……. und nun?
Es wäre schön, wenn wir Menschen es fertig bringen würden, auch nur untereinander eine
kleine Weile böse zu sein.
Eine kleine Weile.
- sich zu streiten
- sich nicht anzuschauen
- sich zu belügen und zu betrügen
- sich bei Whatsapp oder sonst irgendwo zu blockieren
- ja, sich aus den Augen zu gehen.
Nur eine kleine Weile, so lautet es heute im Predigttext.
Wir hören den Predigttext aus Jesaja 54, 7 – 10
Nur ein kurzer Augenblick, oder dreh dich doch nicht weg!
Trennung auf Zeit, könnte man den heutigen Predigttext wohl überschreiben.
Ich habe kaum Vergleichbares so in dieser Form in der Bibel, im Alten und im Neuen
Testament gefunden. Solch einen Satz lese ich als das gesprochene Wort von Gott fast
nirgendwo in der Bibel oder ich habe es vielleicht überlesen.
Die knallharten Ansagen, nur eine kleine Weile habe ich dich verlassen, sagt Gott zu seinem
Volk. Wahnsinn, das könnte man tatsächlich als gottlos bezeichnen. Nur eine kleine Weile
war ich weg. ( War ich Gott los…)
Aber im nächsten Satz wird Gott direkt wieder reumütig und entschuldigt sich förmlich für
sein Handeln, reden und denken.
Und genau das ist für mich wahre Göttlichkeit.
Nur eine kleine Weile.
Natürlich könnten jetzt die Kritiker sagen, es geht ja in erster Linie um das Volk Gottes!
Aber tatsächlich nur in erster Linie, denn spätestens seit Jesus Christus wissen wir, dass mit
dem Volk Gottes nicht nur die Juden gemeint sind, sondern alle Menschen.
Nicht das Sonderrecht für Juden, als das auserwählte Volk Gottes, sondern für alle
Menschen!
Zurück zum Predigttext.
Ich weiß nicht, bzw. es gehört nicht hierher, warum Gott so stinksauer auf die Menschen
damals war.
Auf jeden Fall hätte er heute allen Grund dazu, noch viel saurer auf uns Menschen zu sein.
Ja, er könnte heute echt böse sein und schlimmer reagieren als er das damals schon
gewesen ist.
Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich die ganze Schöpfung, also die Erde und die
Menschen, hernehmen und sie wieder einstampfen.
So nach dem Motto „Menschen geht nicht“, kommt auf Dauer nur Müll raus.
Eingestampft wie eine Nullserie in der Autoproduktion. Das Schlimme ist, er hätte damit
auch uneingeschränkt recht!!!!!!!
Und wäre da die Liebe nicht zu uns Menschen.
Denn die steht Gott eindeutig damit im Weg. In der Bibel steht ja auch ganz klar am Anfang
bei Mose, Gott schuf die Menschen nach seinem Abbild.
Das heißt, so wie er sich sieht und fühlt, so hat er uns hergestellt und geschaffen. Also wie
sich selbst!
Als ich mir Gedanken über diese Predigt gemacht habe, ist mir sogar der Gedanke
gekommen, dass Gott sich selbst die Bankrott-Erklärung für uns Menschen unterschreiben
würde.
So nach dem Motto: „…. absolute Fehlproduktion der Mensch”.
Und was ist da nicht alles schief gelaufen: - Adam und Eva haben den Apfel gegessen vom Baum der Erkenntnis
- der erste Mord in der Bibel war ausgerechnet sogar noch ein Bruder Mord von Kain
an Abel - Sodom und Gomorra, war damals eine Stadt, heute sind Sodom und Gomorrha in
jedem Dorf, in jeder Stadt und überall wo sich Menschen aufhalten. - Gott ist damals schon sauer, siehe die Sintflut und hat damals mit Noah und seiner
Familie versucht, einen Neustart hinzubekommen. Und interessant im (Gott) tat es
leid, dass er eigentlich die ganze damalige Welt ausgelöscht hat.
Und man könnte es fortführen und fortführen, was alles schiefgelaufen ist bei der
Produktion von uns Menschen…
Ganz ehrlich!
Wir brauchen uns doch nicht zu wundern, wenn Gott sich einfach wegdreht und denkt, ihr
Menschen könnt mich mal.
Wie oft sagen und tun wir es fast täglich diesen Ausdruck zu gebrauchen“ Du kannst mich
mal!”
Wie oft drehen wir uns weg und wenden uns ab, und tun so, als hätten wir irgendetwas nicht
gesehen, was nicht in unseren Kram passt.
Ist das dann auch nur eine kleine Weile?
Bei Gott ist es nur eine kleine Weile!
Gott, der dreht sich weg und wendet sich ab in Wut und Zorn, aber nur eine kleine Weile.
Warum?
Weil Gott weiß, wenn er uns Menschen ganz den Rücken zu drehen würde, dann wären wir
in wenigen Tagen oder vielleicht Wochen komplett im Arsch.
Kein Mensch kann Gott besser verstehen als der Mensch, der schon einmal richtig in
seinem Leben enttäuscht worden ist.
Enttäuscht von einem Menschen, den er liebt.
Diese Menschen, die Enttäuschung erleben, müssen durch einen Menschen, den man liebt,
wissen, dass es doppelt weh tut.
Und genauso empfindet Gott nur Millionen und Milliardenfach.
Enttäuscht zu sein von Menschen ist eins aber enttäuscht zu sein von seiner ganzen
Produktion den Menschen das tut viel viel viel viel viel viel mehr weh.!!!!!
Ich habe auch einen passenden Spruch zu dieser Predigtstelle oder zu dieser Liebe von Gott
zu uns Menschen gefunden. Dieser lautet ungefähr so.:
,,Du weißt, dass du einen Menschen wirklich geliebt hast, wenn du ihn nicht hasst, obwohl
er dein Herz gebrochen, verletzt und zertreten hat….“!
Und genau das fühlt Gott. Er hasst uns Menschen nicht.
Nein.
Nur Gott hat das Problem, dass er nicht nur einen Menschen lieb hat, wie wir Menschen,
oder vielleicht nur Auserwählte, nein, Gott liebt alle Menschen….
Und noch einmal, er wird uns Nie hassen oder im Stich lassen. Auch wenn es sich
manchmal so anfühlt.
Nur eine kleine Weile.
Nur eine kleine Weile: - wäre es schön wenn wir Menschen böse werden
- nur eine kleine Weile sich einmal streiten und zanken
- nur eine kleine Weile sich aus dem Weg gehen
- nur eine kleine Weile uns einmal von Gott entfernen
- nur eine kleine Weile schlicht denken
- nur eine kleine Weile schlecht handeln
- nur eine kleine Weile sich wegdrehen
- nur eine kleine Weile nichts tun bei Gesehenem Unrecht
- nur eine kleine Weile tatenlos zusehen
- nur eine kleine Weile schweigen wo man reden müsste
- nur eine kleine Weile reden, weil man schweigen müsste
- nur eine kleine Weile mit Menschen aus den Augen verlieren
- nur eine kleine Weile…….
Und genau das sagt mir der Predigttext.
Es wäre schön, wenn es uns Menschen gelingen würde, nicht immer so endgültig zu
sprechen.
Sondern nur eine kleine Weile, und dann über unser Denken und Handeln neu nachdenken,
ohne Rücksicht auf das eigene Ego oder den so genannten Gesichtsverlust.!!!!!
Wir sollten daran denken, dass wir auch nur eine kleine Weile auf dieser Welt sind und
sollten uns das Leben nicht selbst zu schwer machen.
Lasst uns einfach weitergehen, nur eine kleine Weile verweilen und nicht vor Zorn und Wut
sein und Enttäuschung zergehen.
Das sollte nur eine kleine Weile dauern, länger nicht, denn dafür ist unser Leben ganz
einfach zu kurz und zu wertvoll.
Zu kurz und zu wertvoll, als dass wir Zorn,Hass und Wut und Enttäuschung ihm zu viel
Platz einräumen, halt nur eine kleine Weile.
In dem ach so kurzen Predigttext ist wohl die schönste Zusage Gottes an uns Menschen
enthalten.
Die Zusage, die sich millionenfach Brautpaare als Trauspruch gegeben haben, als
Konfirmations- und Kommunionsspruch gebraucht wurde oder als Taufspruch von Eltern
gewählt wurde.
Mit diesem letzten Satz möchte ich auch zum Schluss kommen. Der letzte Satz im
Predigttext.
In diesem Satz erlebe ich, wie Gott wirklich zu mir und zu uns Menschen und zu uns allen
steht.
Zusammengefasst in einem Satz von Gott!
Da steht nichts mehr von nur eine kleinen Weile, sondern im letzten Satz steht die endgültige
und zuverlässige Zusage von Gott:
,,auch wenn die Berge von ihrem Platz zwei und alle Hügel zu wanken beginnen, meine
Huld und meine Geduld wird nie von dir weichen, der Bund meines Friedens mit dir
niemals Wanken so spricht der HERR unser Gott der Erbarmen mit dir hat.“
Was für eine geile Zusage!
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als all unsere menschliche Vernunft bewahre unsere
Herzen und Sinne in Christus Jesus.