Predigt zu Epheser 3, 14-21:
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen
Geistes sei mit uns Allen.
Gemeinde.: Amen
So fing alles an, auf den Knien!!!! (auf die Knie!)
Das ist mir tatsächlich durch den Kopf gegangen, als ich den Predigttext zu diesem Sonntag mit dem
Namen Exaudi gelesen habe.
Exaudi mit dem Begleit-Vers aus Psalm 27: ,,Herr höre meine Stimme!”
Tatsächlich eine Aufforderung an Gott, so ähnlich wie.:,, Mensch, hör mir doch mal zu Gott”.
Genauso wie im Psalm, den wir eben gehört haben. Da ging es auch darum, dass Gott doch auf uns
Menschen oder überhaupt uns Menschen hören sollte.
Also eine Aufforderung an Gott!!!
Der Predigttext von heute ist ein Gebet von Paulus. Paulus der Mann, der so ziemlich komplett das
Neue Testament auf Papier gebracht hat.
Übrigens.: ,,Paulus betet im Knien“.
Hören wir den Predigttext aus dem Neuen Testament Epheser 3,14 – 21
Auf die Knie.
Auf die Knie und dann gebetet. Besser geht es nicht.
Auf den Knien auf den Knien beten hat mir mein Leben zwei tiefe Einschnitte beschert.
Ganz tiefe Einschnitte.
Als ich im Alter von vielleicht fünf/sechs Jahren war, suchte ich meinen Großvater. Nirgendwo war er
zu finden. Ich suchte das Haus und die Firma ab.
Die letzte Möglichkeit war das Esszimmer. Ich stürzte laut rufend in das Esszimmer, in dem auch eine
Couch und der Fernseher stand.
Dort war mein Opa.
Er war auf Knien vor der Couch und betete laut. Ich war so erschrocken, dass ich wie angewurzelt
stehen blieb. Ich blieb solange stehen bis das Gebet geendet hatte.
Was ich da hörte, war für mich sehr verstörend und auch erschreckend.
Mein Opa machte sich in dem Gebet ganz klein und bedeutungslos.
Das war mir zu viel…………………….
Opa war doch der Größte, der hatte doch immer irgendwie alles im Griff.
Und dann so ein Gebet??????
Er hat gebetet, wie ein Schwerverbrecher, gebetet und um Vergebung immer wieder neu gebeten.
Zugegeben, er war laut, manchmal etwas poltrig und bestimmt auch hin und wieder etwas
ungehalten.
Aber er war lieb.
Und das und dieser Eindruck der war für mich unumstößlich. Doch beschäftigte mich sein Gebet in
diesen jungen Jahren über die Maßen.
Ich habe es nie vergessen können.
Und dann, 40 Jahre später, war der kleine Junge von damals groß und ein erwachsener Mann.
Und jetzt kniete er vor seinem Metallbett im Gefängnis und betete auf Knien.
In 40 Jahren ist viel passiert.
Mein Großvater lebt schon lange nicht mehr…. und doch, ein ähnliches Gebet wie das vor 40 Jahren
meines Großvaters. Ein Gebet mit Bitte um Vergebung, um und einen Neuanfang.
Das was ich damals dachte, dass mein Großvater wie ein Schwerverbrecher betete, so betete ich
heute als verurteilter Steuerhinterzieher und vor dem deutschen Gesetz als Verbrecher
abgestempelt…………….
Mein Großvater war damals kein Verbrecher, aber nunmehr ich schon. Und das ist nun auch schon
wieder 13 Jahre her.
Mit diesen Dingen und mit diesen Aussagen sind wir schon mitten im Predigttext.
Mit Demut und Ehrfurcht vor Gott, Knien und Beten. Paulus betet darum, das liest man aus dem Text
heraus, dass wir aufwachen sollen und uns der Größe und der Macht von Gott bewusst werden
sollen.
Bei Gott ist nichts unmöglich.
Paulus spricht von der Liebe von Jesus Christus zu uns Menschen.
Er beschreibt es so, dass wir es wahrscheinlich niemals ganz begreifen werden, wenn wir nicht fest
an Gott glauben.
Wie hoch, wie breit, wie tief und wie lang die Liebe Gottes zu uns Menschen ist.
Wir können es nicht fassen und erfassen, was Jesus Christus für uns Menschen tut.
Und am allerwenigsten können wir fassen, was Jesus für uns Menschen empfindet.
Einen jeden von uns empfindet.
Das gibt mir das Zeichen und den Ausschlag zu diesem Predigttext.
Wir sollten uns schnellstens auf die Knie begeben und darum bitten, zu Gott, zu Jesus Christus
kommen zu dürfen.
Klingt zugegeben wieder ein bisschen abgehoben und befremdlich. Ich sage es mal mit meinen
Worten.
Es ist absolut shit egal ob du der Opa an der Couch bist, oder wegen sonst irgendetwas in einem
Gefängnis sitzt oder bist.
Jesus hört dein Beten. Jesus hört jedes Gebet und macht da überhaupt keinen Unterschied.
In jedem Krankenhaus und in jedem Gefängnis wird mehr gebetet als sonntags in einer Kirche.
Da, wo Gott seinen Menschen in schwierigen Lagen am nächsten sein will…., dort wird gebetet und
dort wird sehr viel gebetet.
Und das ist ganz klar: Menschen in Notlagen und Menschen in gesundheitlichen Problemen.!!! Diese
Menschen beten nun mal am häufigsten……
Und es gibt keinen besseren und genialeren Platz als auf den Knien vor Gott zu beten.
Keinen besseren Platz als sich auf die Knie zu begeben, um mit ihm zu reden.
Denn nochmals…., beten ist reden mit Gott.
Zusammenfassend könnte man es so sagen.
Zuerst auf die Knie, denn so fängt alles an.
In Demut und Respekt vor Gott kommen!!!!!
Und alles, was Paulus im heutigen Predigttext beschreibt, in Empfang nehmen. Alles, was Paulus da
hineingepackt hat in Empfang nehmen.:
den Trost,
die Liebe,
die Geborgenheit,
und das Vertrauen von und durch Jesus Christus. lass dich ummanteln und einhüllen in
seine unendliche Liebe, keine Grenzen kennt und jede Gefängnismauer durchdringt….
Ich kann dir bestätigen, es gibt Momente und Situationen in deinem, meinen und unserem Leben, da
kniet die Seele im Gebet vor Gott. Auch wenn vielleicht deine Körperhaltung eine ganz andere ist.
Deine Seele kniet vor Gott.
Wenn deine Gedanken zum Gebet werden, dann bist du förmlich schon direkt vor Gott.
Ich weiß heute, ein gläubiger Mensch auf Knien ist unbesiegbar und hat nichts und gar nichts mit
Schwäche zu tun, um auf Knien zu beten.
Ich habe damals, so wie auch heute immer wieder, Gottes ganze Größe nur immer wieder auf Knien
zu sehen bekommen.
Auf Knien vor Gott und dann wirst du immer vor Menschen aufrecht stehen können!
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als all unsere menschliche Vernunft bewahre unsere
Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.