Facharbeit Kirchengeschichte ~ Die Entstehung des Mönchtums in Irland, Schottland und Nordengland:
Theologisches-Pädagogisches Seminar
Malche
Facharbeit – Kirchengeschichte
Thema: Die Entstehung des Mönchtums in Irland, Schottland und Nordengland
im Kloster Abbey von Iona durch Columban
Dozent.: Pfarrer Prof. Dr. Ulrich Beuttler
Kurs BA 5 – 2019
Titus Schlagowsky
Adolfsplatz 1.
56355 Nastätten
titus.schlagowsky@gmx.de
Abgabedatum.: 1.09.2021
2
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Die Insel Iona 2
- Kir.-geschichte, u.a. Iona, ab erster bestätigter Erwähnung (202 v.Chr.) bis heute 4
- Wer war Columba? Mönch, Reformer oder Prophet 7
- Die Theologie von Columba 10
5.1. Zwischen Mythen, Sagen und Erzählungen 11
5.2. Das Book of Kells 11
5.3. Oran 12
5.4. Die Harfner 13
5.5. Artan der Mönch 13
5.6. Druiden und Wikinger 14
5.7. Das Gälische ABC 15 - Das Kloster Iona (Abbey) Heute 15
6.1. Die Ausrichtung und der Standpunkt 16
6.2. Die Community 16 - Schlusswort 17
- Quellenverzeichnis 18
- Einleitung
Mein lieber Herr Schlagowsky, so die Anrede von Dekan Friedrich Kappesser, welcher
leider im März dieses Jahrs verstorben ist. Die Anrede galt mir. Eigentlich wollte ich F.
Kappesser noch vieles zu dieser Facharbeit, vieles über Iona Fragen. Das sollte aber
nicht sein. Die Pläne unseres Herrn waren diesmal anders. Jedoch mit der
außerordentlichen Anrede ,,Herr Schlagowsky,, wusste ich, es war ernst und kein Spaß
mehr, denn wir waren per Du. Nach drei Jahren Prädikantenausbildung bei Friedrich
Kappesser kannten wir uns schon sehr gut. Er fuhr fort, so dass man das ,,Herr,, gar
3
nicht hörte ,,Schlagowsky mit deinen Einstellungen und deiner Art, gehst du besser mal
nach Iona. Mindestens aber mal für ein paar Monate. Iona? Was ist das. Mein Interesse
war geweckt und seitdem verfolgt mich diese kleine Insel. Die noch nicht einmal 9
Quadratkilometer groß, an der Westküste Schottlands, hat es mir angetan. Über die
Jahre bin ich im Besitz einiger seltener Reliquien der Sagen-umwobenen Insel
geworden. Diese möchte ich gern, zu-mindest, wenn nicht im Original, so in einer
Kopie, in diese Facharbeit mit einbringen. Diese kleine Insel im rauen Atlantik, von der
viele Menschen behaupten, dass Sie (die Insel Iona) der einzige Fleck des Garten Eden
ist, der noch unberührt ist.
- Die Insel Iona
Die kleine Insel im Atlantik, mit der wohl fast längsten christlichen Kirchengeschichte
im nördlichen Europa an der Westküste Schottlands. Warum wird diese Insel, als Aus-
gangspunkt für die Entstehung des Mönchtums, bezeichnet? Diese Frage werde ich
auch nach dieser Facharbeit nicht restlos beantworten können. Heute leben dort
dauerhaft nur ca. 130 Menschen. Wobei irgendwie jeder der dort wohnt, d.h. fest dort
wohnt, entweder geschichtlich oder beruflich etwas mit Abbey (das Kloster) zu tun hat.
Die über 1700 Jahre alte Klostergeschichte wird geprägt durch das Mönchtum, durch
viele Sagen, Mythen und Erzählungen. Interessant ist die Tatsache, dass Namen wie
McLeod, McCumhal, u.a. sehr prägnante Namen auf der Insel sind und sich über die
Jahrhunderte auch gehalten haben. Hervorheben möchte ich in dieser Facharbeit, dass
dieses Kloster bis vor wenigen 100 Jahren als das geistiges Zentrum Schottlands
bezeichnet wurde 1 . Bis heute werden auf dieser Insel der christliche Glaube gelebt und
ohne Ansehen der Person, ökumenisch der keltisch geprägte Glauben praktiziert. Dabei
spielt auch die Musik über die Jahrhunderte eine maßgebliche Rolle. Im Laufe dieser
Facharbeit werde ich auf Musik speziell die Musik der Harfner zu sprechen kommen.
Dies wird eine zusätzliche Er-läuterung unter dem Punkt 5.4. werden. An diesem Punkt
sei auch auf ein sich ständig aktualisierendes (1/4 jährlich) Gesangbuch der Community
von Kloster Iona hinge-wiesen. Zu erreichen ist die Insel Iona (Name Iona Schottisch-
Gälisch) über die vorge-lagerte Insel Mull. Die Insel Mull muss man komplett
durchqueren, um von Fionnphort nach Baile Mör mit einer kleinen Fähre, etwa in 12
min über zu setzen. Die Inseln gehören zu den Inneren und teils Äußeren Hebriden.
Ebenso gehören Sie zu den britischen Inseln. Das Wetter ist kühl, befindet sich aber,
1 Geschichte der Theologie Bengt Hägglund, Seite 115 Mitte-159 Mitte
4
dank des Golfstroms, in gemäßigten Klimazonen. Das Benutzen eines Kraftfahrzeuges
auf der Insel, ist nur einheimischen Menschen gestattet. Die höchste Erhebung von Iona
ist 101 Meter über den Meeresspiegel. Die Be-siedlung der Insel erfolgte schon in
Stein.- und Bronzezeit, denn es gibt historische Belege und ca. 3000 Jahre alte
Grabhügel mit dem Namen Blar`Buidhe. Die Besiedlung, hat wahrscheinlich deswegen
stattgefunden, weil es auf Iona grünen Marmor gibt. Dieser wurde dort auch abgebaut.
Schon von frühester Zeit an betreiben Menschen auf Iona kleinen Ackerbau Viehzucht
und den Fischfang. Es ist ein sehr einfaches Leben dort. Das Leben ist nicht das was wir
uns unter einem Leben im zivilisierten Mitteleuropa vorstellen mögen, sondern es ist
auch bis heute geprägt von Mythen und Sagen und vor allem von sehr abergläubischen
Menschen. Die Bescheidenheit und Erzählungen macht letztendlich die Einwohner von
Iona aus. Trotz alledem, ist es der Ort, die Insel Iona, von dem aus Schottland, Irland
und da nördliche Britannien mit dem Christentum missioniert wurde. Leider ist das
Frauenkloster von Iona, welches dem Augustinerorden angehörte heute nur noch
verfallen und als Ruine zu besichtigen. Das Frauenkloster dürfte (nicht genau
überliefert) nach der Gründung des Benediktinerordens im Jahr 1203 entstanden sein.
Das Frauenkloster wurde dann nach der Reformation aufgelöst. Erwähnenswert wäre in
diesem Zusammenhang, dass die erste Priorin, mit Namen Bethoc, eine Schwester von
Ronald war. Ronald war der Abt im Kloster Iona nebenan und galt als sehr weise aber
auch sehr streng. Er war ein Verfechter des harten Missionierens. Man nannte ihn Lord
of the Isles (Übersetzt: Herr der Inseln). Aufgrund der langen Klostergeschichte von
Iona, wurden unzählige Steinkreuze aufgestellt. Es gibt unbestätigte Zahlen, dass ca.
1000 Stück dort gestanden haben müssen. Leider wurden diese oft Opfer von Raub,
Zer-störungswut und dem Zahn der Zeit. Heute stehen nur noch wenige der steinernen
Kreuze. Aber die Fundamente der abhanden gekommenen Kreuze sind noch zu sehen.
Ein Kreuz 2 (siehe Abbildung) ist zum Symbol von Iona geworden. Man nennt dieses
Kreuz, das Kreuz des heiligen Martin. Dieses Kreuz hat seit dem 8. Jahrhundert
unzerstört überlebt.
Weiterhin sehenswert ist die Kapelle des heiligen Oran. Auch zu diesem gibt es noch
nähere Erklärungen unter dem Punkt 5.3. Oran ist der erste namentlich erwähnte und
dokumentierte Geistliche auf Iona. So nahm man noch bis zum Jahr 2017 an, dass dies
der erste geistliche vor Columba auf der Insel gewesen ist. Wie sich aber herausgestellt
hat ist dies falsch. Im Jahr 1957 wurden auf der Insel Iona von einem Grabungsteam
2 Fotos im Anhang dieser Facharbeit, aus Original-Kopien
5
Holzproben sichergestellt. Leider war es 1957 noch nicht möglich den genauen
Zeitpunkt der Verbauung des Holzes zu bestimmen. Also wurden diese Holzproben
eingelagert bis zum Jahr 2017. Mit der Radiokarbonmethode konnte nun das Holz näher
bestimmt werden. Zur Verwunderung alle Wissenschaftler ist nunmehr bewiesen, dass
es schon um 325 nach Christus, ein Kloster ähnliche Anlage, aus Holz, auf Iona
gegeben haben muss. Dies soll der grobe Hinweis zur schönen Insel Iona sein. Ich
möchte mit Worten von Geistlichen, den weißen Tauben von Iona, dass Beschreiben der
Insel beschließen. Einiges zitiere ich aus dem Book of Kells. (Book of Kells, siehe
Punkt 5.2. der Facharbeit)
Iona, die Städte der geistigen Schönheit
das Mekka des gallischen Volkes
auf Iona wurde die Lampe angezündet, die das heidnische Europa erleuchten
soll
in Iona wartet Hoffnung, die Geschichte der Insel heißt Rückkehr zu Gott und
ein Ende in Gott……
- Kir.-geschichte, u.a. Iona, ab erster bestätigter
Erwähnung (202 v.Chr.) bis heute
Großbritannien oder besser Britannien war seit ca. 50 vor Christus eine Kolonie des
römischen Reiches. Obwohl es keine sicheren Hinweise gibt, ist anzunehmen, dass der
christliche Glaube zum Ende des dritten Jahrhunderts in Britannien sich schon verfestigt
hatte. Der Legende nach, soll Paulus selbst oder einer seiner Begleiter z.B. Joseph von
Arimathäa, das Evangelium selbst, in Schriftform, nach Britannien gebracht haben. Als
Bestätigung gilt, dass der Kirchenfürst Tertullian schreibt (nachgewiesen um 210 nach
Chr.), dass Christen in Britannien Leben. Z.B. 240 n.Chr., also rund 30 Jahre später
schreibt Origenes, dass vielen Briten das Evangelium noch nicht verkündigt worden ist.
(In der Nähe von Manchester hat man in den 1970er Jahren einen Text von Origenes
gefunden der ca. 55 Jahre vor 300n.Chr. geschrieben worden ist. Zusammenfassend:
Spätestens ab Ende des zweiten Jahrhunderts und ganz sicher Anfang des dritten
Jahrhunderts gab es Christen in Britannien. Das vierte Jahrhundert in Britannien, zu
diesen Jahren gibt es zahlreiche Quellen. Bischof Athanasius schreibt im Jahr 325 fest,
dass die britische Kirche die Ergebnisse des Konzils von Nicäa akzeptieren. Im Jahr 359
waren Bischöfe aus England bei der Synode in Rimini dabei. Im Jahr 395 war der
gälische Bischof Victricius von Rouen 3 sogar auf rein englischen Boden, um einen
3 Dekan Friedrich Kappesser, 56112 Lahnstein, Heiligenberg 1.
6
Streit zu schlichten. Also logisch und beweisen lässt sich das im vierten Jahrhundert die
Kirche in Britannien schon tief verwurzelt war. In den Jahren 407 bis 410n.Chr. wurden
sämtliche römische Legionen aus Britannien abgezogen. Danach entstanden kleine
unabhängige britische Königreiche, die die zentrale Verwaltung der Römer ablöste. Ab
450n.Chr. kam in mehreren Wellen die Stämme der Juten, Angeln, Sachsen nach
Bethanien, Diese waren durchweg heidnisch geprägt. Der Abt Patrick (389-461n.Chr.)
ging im Jahr 432n. Chr. nach Irland. Vergleichsweise spät kam also der christliche
Glaube nach Irland. An diesem Punkt ist auch festzuhalten und zu erklären, dass Irland
nie ein Teil des römischen Reiches gewesen ist. Dokumentiert ist, dass im Jahre 476 in
jedem Fall Christen in Irland gegeben hat. Die Missionierung Irlands ist Patrick
zuzuschreiben, der auch der Heilige von Irland genannt wurde. Eine kirchliche Ordnung
in Irland gab es nicht. Es gab sogenannt von Patrik gegründete Mutterklöster und neue
Klöster. Messen und Liturgien gab es auch nicht bzw. gab es keine einheitliche
Regelung, hingegen des etwas älteren keltischen Christentums. Die Klöster waren
Zentrum des christlichen Lebens, und die Mönche lebten streng asketisch und arm. Die
Arbeiten bestanden aus Buchmalerei und kunstvollen Schreiben. Interessant auch das
ein Austausch zum Mittelmeerraum bestand. (Austausch von Schriften und Waren)
Schottland und das Eintreten des Christentums in die keltische Phase zwischen den
Jahren 397 bis 664 in den sogenannten Dark Ages. In Schottland lebten die Pikten und
die Scoten. In dieser Zeit gab es mehrere Königreiche in Schottland. Ganz im Norden
waren die Pikten (die Bemalten) angesiedelt. 397n.Chr. wurde eine Steinkirche in
Whithorn gebaut. 4 Der Bischof Ninian und wurde damals schon in Rom ausgebildet.
(Laut unbestätigten Quellen war Ninian sogar römischer Staats-bürger) Durch ihn kam
das Christentum zu den Pikten. Das fünfte und sechste Jahrhundert in Britannien.
Hierzu gibt es leider wiederum nur wenige Quellen. Es gab durch immer wieder werden
die Überfälle der Wikinger und anderer kriegerischer Stämme, starke Rückschläge, was
die Aufzeichnungen und Dokumentationen dieser Zeit betrifft. Vieles wurde ein Raub
der Flammen und Plünderungen. Die irländischen und schottischen Inseln wurden
zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert permanent von Wikingern heim-gesucht. Sicherlich
auch wohlwissend, dass die Inseln nicht mehr unter dem römischen Schutz Standen.
563n.Chr. Columba (die weiße Taube, Herleitung auf Grund der schneeweißen Alben
der Männer) kommt, mit 12 seiner Jünger (auch Apostel genannt) nach Iona. Columba
war der erste irische Missionar in Britannien und wurde letztendlich zum Apostel
4 Buchseiten Originalschriften (Uni Aberdeen Fotos im Anhang dieser Facharbeit, aus Original-Kopien)
7
Schottlands. Columba wird auch der Gründer der keltischen Kirche in Schottland. Von
Iona aus beginnt eine rege Missionstätigkeit. Columba begann seine Arbeit dort mit 12
Aposteln (12 Mönche), die in wenigen Jahren auf 70 weitere anwuchsen. Die erste
Klosteranlage auf Iona, die zunächst aus Holz bestand, und später aus Stein, überdauerte
bis ins 11. Jahrhundert. Aber auch diese wurde durch mehrere Wikingerüberfälle
nämlich 795, 802, 806 nach Christus, immer wieder zerstört. Nun einen zeitlichen
Sprung. In den Jahren 700 bis 900 entstand die Iro-schottische Kirche. Es ist eine
Bezeichnung für die keltisch geprägte Mönchskultur und Kirche Irlands. Sie ist bis zum
7 eventuell sogar auch bis zum 8. Jahrhundert weitgehend eigenständig von Rom. Von
900 bis ca. 1560 bildeten sich zwei Formen des christlichen Glaubens in Britannien
heraus. Es war die keltische und die römische Kirche. Beide Kirchen hatten Traditionen
und beide feierten Ostern (Auferstehungsfest) nur an einem anderen Datum.
Dogmatisch waren sie nicht weit auseinander. Die keltisch geprägte Kirche berief sich
auf den Heiligen Johannes und auf die Autorität des Heiligen Columba von Iona. Die
römisch-katholische Kirche berief sich auf den heiligen Petrus und das Konzil von
Nicäa. Dass sich diese eigenständigen Kulturen herausgebildet haben, auf britischem
Boden, kann man schon im Ursprung des Buches Book of Kells nachlesen. (siehe Punkt
5.2. dieser Facharbeit), Das Book of Kells, welches angeblich auf Iona begonnen wurde
zu schreiben. In diesem Buch ist auch ein Stück die Geschichte der Kelten verzeichnet.
Interessant vielleicht noch zu wissen, dass das Buch im Jahre 1006 als gestohlen galt
und mit der Auflösung des Klosters 1539 (Kloster von Kells) dort wieder aufgefunden
wurde, jedoch ohne den legendären goldenen Einband. Dieser war offensichtlich den
plündernden Wikingern in die Hände gefallen. In den Jahren 900 bis 1200 entwickelt
sich Iona immer mehr und mehr zur Grabstätte für Könige und besser gestellter
Menschen, weil der Boden dort als heilig gilt und galt. Ab dem 14. Jahrhundert gab es
wieder und wieder Unabhängigkeitskriege gegen England und den Einfluss von Rom.
(ähnlich wie heute in Nordirland immer noch) Von Rom, aus Gegenprotest, aus-
geblutet, wurde die keltische Kirche immer ärmer. Erste Reformversuche blieben nur
Stückwerk. Die an Reformen arbeitenden Bischöfe gründeten die ersten Universitäten in
Schottland, z.B. in St. Andrews, Glasgow und Aberdeen. Die Reformation lies sich
auch hier nicht aufhalten, so kam ab 1528 bis 1560 nach und nach die Reformation nach
auch England. Sicherlich ausgelöst über die geschmuggelten Bücher ab 1517 die von
Dr. M. Luther geschrieben waren. Ab dem Jahr 1517 bildete sich zunehmend eine
anglikanische Kirche heraus. Diese wird leider durch viele Auseinandersetzungen und
8
Dispute geprägt. Spätestens ab den 1770er Jahren wird das Kloster Iona vernachlässigt.
Es erfolgt die Aufhebung des Klosterbetriebes. Das Kloster verfällt. Erst 1899 beginnt
der Wieder-aufbau 5 . Der Duke of Earl Argyll übergab das Gebäude auf der Insel, an den
Iona Cathedral Trust. Die Gebäude wurden wieder neu nach diesem Zeitpunkt
aufgebaut. Es folgt um 1900 die Entstehung der United Free Church of Iona. Ab 1921
lautet Sie ,,Church of Scotland Act,, damit ist die Abtei von Iona absolut frei und hat
auch die völlige Freiheit in geistlichen Angelegenheiten. Es folgt 1938 Gründung der
Iona Community. 1938 gründete von Rev. Lord McLeod. McLeod war ein Philanthrop
und Menschenkenner. Er wollte für die oft angeschlagenen Menschen in seiner
Gemeinde etwas tun. Auf den Punkt gebracht wollte er den Menschen in seiner
Gemeinde ein er-höhtes Selbstwertgefühl geben, und fand in den Ruinen der Abtei von
Iona ein lohnendes Wiederaufprojekt. Im Jahr 1938, der Krieg hatte gerade erst
begonnen, zog McLeod dann mit Handwerkern, Strafgefangenen und
Theologiestudenten als Handlanger für drei Monate nach Iona um mit den Arbeiten dort
zu beginnen. 1967 erst waren letztendlich diese Arbeiten abgeschlossen. Während der
Bauphase, persönlichen Begegnungen mit theologischen Gesprächen zwischen
Handwerkern, Gefangenen, Theologiestudenten, Pastoren entwickelte sich das Profil
der Gemeinschaft. So wurde der Aufbau der Abbey begonnen.
- Wer war Columba? Mönch, Reformer oder Prophet
Mehr denn je ist Columba ein Kelte. Dies wurde noch von keinem Geschichtsschreiber
bezweifelt. Columba vereinte in seiner Person fast alles was positive Eigenschaften
ausmacht. Er konnte Milde sein und sanft wie eine junge Mutter mit ihrem Kind und
hatte kindliche Einfälle aber auch streng, maßregelnd aber gerecht. Trotz allem und
trotz seiner Ausbildung als Mönch, war er von einer stetigen Unrast getrieben. Er war
42 Jahre alt als es sich auf Iona niederließ. Zu diesem Zeitpunkt, war sein Leben schon
geprägt durch viele häufige und schwere Wechselfälle. Manchmal war er ja nur ein
Wanderer gewesen, der das Evangelium verkündigte zum anderen war er wieder mit
Blut besudelt, an Händen, und mit drohender Blutrache unterwegs, weil er wieder mal
einmal um sein Leben kämpfen musste. Einmal wurde er sogar exkommuniziert. Mit
anderen Worten, ständig bis zu seinem 42 Lebensjahr war er eher ein geächteter unter
größte Lebensgefahr, als Mönch oder Priester. Und trotzdem war er von einer ständigen
Unruhe getrieben, auch noch als er, der irische Missionar 563 nach Christus auf die
5 Anlage: 2 Seiten der (Kopie von) Originalschrift von 1900, der die Ruinen und Geschichte beschreibt
9
Insel Iona kam, um dort ein Kloster zu gründen. Genau seit diesem Zeitpunkt gilt er als
Schlüsselfigur der christlichen Missionierung Schottlands. Nach wenigen und
unbestätigten Quellen, ist das Book of Kells 6 , Colomba auf Iona in seiner Entstehung
zuzuschreiben. Beginnend mit der Gründung der Iona Abbey, des Klosters von Iona,
wird dieses auch nach und nach zum Zentrum des Glaubens, Forschung und der
Bildung. Das Book of Kells als eine der prächtigsten Handschriften des Mittelalters soll
dann um 800 im Kloster Abbey fertig gestellt worden sein. Dieses war eine sagenhafte
Leistung, zu diesen Zeiten, denn der Druck bzw. Papierdruck sollte noch fast 800 Jahre
auf sich warten lassen. Das Book of Kells, heute noch ausgestellt in Dublin und
Auszüge davon in Glasgow, ist immer noch eines der bedeutendsten Werke des
Mittelalters, denn es gibt nichts bekanntes Vergleichbares. Zum geschichtlichen.
Columba, im Hafen von Ilona angekommen, gab er sich auch hier nicht zufrieden. Er
reiste von dort aus nordwärts durch die Reiche der Pikten (die Bemalten), das war ein
ziemlich gefahrvolles Abenteuer ähnlich wie Afrika zu durchqueren. Columba segelte
mit einem Lederhautboot 7 nach Tiree (begann auch hier Mönche auszubilden und
Holzkirchen zu bauen) und machte ein Heiligtum daraus. Er hatte keine Furcht vor
irgendwelchen wilden Stämmen und kein Skye oder ein Pikte hielt ihn zurück, und
mehr als einmal bot Columba Ihnen die Stirn. Nach heutigen Maßstäben würde man
Columba als einen Workaholic bezeichnen. Überall wo er hin kam begann er zu
Missionieren, dabei scheute er sich nicht vor fremden Königreichen und selbst
Auseinandersetzungen mit einem König der Pikten, endete tödlich für den König, weil
seine Anhänger von Columba überzeugt waren. Durch seinen Wagemut, den heftigen
Magnetismus seines Willens und seine unerschrockene Kühnheit brachten ihn hohen
Respekt im Norden und Nordosten ein. Wenn er anfing eine hölzerne Kirche zu bauen
so dauerte es nicht lange so wurde bald eine Steinerne daraus. Die Begründung lag ganz
einfach darin, dass eine hölzerne Kirche, die Mönche nicht so gut schützen konnte wie
ein Stein gebautes Kloster. Die Gründung des Klosters von Deir, welches über 1000
Jahre stand, geht auf Columba zurück. Die Schriften und Manuskripte im Kloster,
tragen eindeutig den Einfluss von Columba und sind heute noch ein Zeitdokument von
unschätzbarem Wert! Columba wurden viele Eigenschaften nachgesagt und zugesagt.
Sein rühriges Tun und seine Rastlosigkeit, dürften Ihn seinen Namen Columba (die
Taube) eingebracht haben 8 . Vieles ist auch entsprechend dokumentiert. Er war zugleich
6 Book of Kells, sieh Punkt 5.2. dieser Facharbeit
7 Mit Leder überzogene Boote in unterschiedlichen Größen, Gestell-Boot, Vorteil sehr leicht
10
ein Heiliger, ein Krieger, ein Streiter des Herrn, ein großer Abt, ein kühner Forscher und
wenn es sein musste ein kriegerischer Kirchenfürst. Durch seine vielen Reisen im
Norden und Osten von Schottland, sowie die Erkundung der großen irischen Insel, nebst
den kleinen Inseln, selbst der Insel Jersey 9 im Kanal, brachten ihn für die damaligen
Verhältnisse ein großes ungeheures Wissen ein. Columba wurde selbst als Gelehrter
bezeichnet für: Dichtkunst, Künstler, Architekt, Gesetzgeber Richter u.a. Diese Voraus-
setzungen sind sicherlich auch seiner Herkunft geschuldet, denn Columba entstammte
einer reichen Fürstenfamilie in Irland. Er verfasste einige Schriften und Hymnen, die
teilweise bis heute erhalten sind. Er war ein begabter Kalligraph und Illuminator.
Columba ist der Patron der irischen Dichter. Im Mittelalter wurde er in ganz Europa
verehrt, heute eher nur noch in Irland und Schottland. Das Auffälligste an ihm jedoch
war seine Stimme. Nach Dokumentationen im Book of Kells, hatte er eine unsäglich
laute Bassstimme. So wurde ihm nachgesagt, dass er den 64 Psalm lauter singen konnte,
als ein Chor von zwanzig Männern. Warum er den Beinamen die Taube hatte, konnte
angesichts solcher Tatsachen nicht nachvollzogen werden. Besser passen da wohl der
Ausdruck Bär oder Wolf 10 . Charakteristisch für Columba war, wenn es Ihm um etwas
ging, stundenlange Wortgefechte zu führen, übersetzt ,,der Zweikampf aus dem Wort“!
Dieses steht fest dokumentiert, leider erst im Jahre 1000, in dem Buch Leabhar na H
Ùidhere. Dort wird von langen Wortgefechten Columba’s berichtet. Als Columba im
Jahre 563 n.Chr. mit 12 Männern von Irland nach Iona kam, gründete er sofort das
Kloster Iona Abbey. Wie schon erwähnt verbreitete sich das Christentum vom Kloster
Iona rasend in Schottland und Nordengland aus. Iona galt damit mehrere Jahrhunderte
lang als die Heilige Stätte. Schottische, Irische und norwegische Könige sollen auf dem
Friedhof Reilig Odhra`in auf Iona deswegen bestattet worden sein. So war Jona
Begräbnisstätte der Könige von Dalriad aund ihre Nachfolger. Der letzte bekannte von
diesem Königs-haus wurde in Shakespeares gleichnamigen Drama bekannte als
Macbeth. Erst nach Columbas Tod galt er als einer der Heiligen Patrone und einer der
Zwölf Apostel Irlands. Nun einige Eckdaten. Columba wurde am 7. Dezember 521 n.
Chr. in Irland in einem königlichen Hause in dem Fürstentum Gartan geboren.
Verstorben ist Columba am 9. Juni 597 n. Chr., im Kloster Abbey auf Iona. Aufgrund
des Bekanntheitsgrades von Columba so ist heute, nach genau 1500 Jahren noch sein
Geburtsdatum und sein Sterbedatum bekannt. Erwähnenswert im Leben von Columba
8 Die Taube als schnelles ständig sich bewegendes Tier
9 Insel zwischen Großbritannien und Frankreich mit außergewöhnlichem Klima durch den Golfstrom
10 Der tatsächliche Familienname von Columba, lautete übersetzt Wolf
11
ist, dass er letztendlich den ersten Bücher Krieg auslöste. Als er den heiligen Finnjan
von Mcville in Drumm Fin 11 rund um 540n. Chr. im Kloster, etwa ein halbes Jahr
besuchte, schiebt er heimlich ein Buch aus dessen Bibliothek ab. Es soll sich hierbei,
angeblich um die Kopie des Markus Evangelium gehandelt haben. Dieses Buch soll
heute noch existieren und in Dublin in der Royal Irish Academy aufbewahrt werden.
Finnjan von Mcville, soll, als er den Kopierer erwischte, gesagt haben übersetzt.:,,Das
Kälbchen gehört zur Kuh und somit die Kopie zum Original.“ Damit forderte er die
Kopie heraus. Wahrscheinlich wird es letztendlich auch der Grund gewesen sein,
weswegen Columba exkommuniziert wurde. (Dieses wurde jedoch in der Synode von
Tailtiu wieder aufgehoben.) Zusammenfassend ist zu sagen, dass schon zu seinen
Lebzeiten Columba wegen seines reinen Glaubens und seiner Predigten, aber auch
wegen seines wachen Geistes und seiner Hilfsbereitschaft bewundert wurde und heute
fast mit dem Bekanntheitsgrad des Papstes zu vergleichen wäre.
- Die Theologie von Columba
Die Theologie von Columba ist denkbar einfach. Christlich erzogen, in einem doch
noch recht jungen Christentum. Die Heimatlosigkeit und die Pilgerschaft von Columba
für Jesus Christus bedeutete ein Leben als stark religiös motivierter Prediger Christus
und das Christentum. Es war seine Lebenserfüllung. Es verging offensichtlich kein Tag,
keine
Stunde an dem Columba nicht gebetet oder in der Schrift gelesen hat. Er war ein
absoluter Verfechter der Trinität. Hervorzuheben ist, dass er aufbauend auf
Kohelet/Prediger des Alten Testamentes, alles im Leben eines Christen seine Zeit hätte.
Seine Zeit hat. In Bezug auf Prediger 3 gestaltete er sein Leben. Er maß als Christ eine
besondere Zeit für die Arbeit zu, damit ist die körperliche Arbeit gemeint, und eine Zeit
der geistigen Arbeit, und die Zeiten des Gebetes zu. Sein Leben war dadurch streng
strukturiert. Für Columba war es eine Lebenserfüllung, im Einklang von körperlicher
und geistiger Arbeit, Fasten und das Wachen über den Schriften zu leben. Als oberste
Aufgabe, hat er sich zum Ziel gesetzt das Volk der Pikten 12 zu missionieren. Im
Gegensatz zu anderen Missionaren versuchte er, die heidnischen Völker, nicht
kriegerisch und kämpferisch zu missionieren, sondern zunächst im Einklang mit dem
11 Drumm Fin, ein Kloster nördlich von Glasgow
12 lat. picti latinisierte Form des altgr. πύκτις „die Bemalten“ Bezeichnung für ein Schottisches Volk
12
Menschen und mit dem menschlichen. Dieses agieren sollte als Vorbild für seinen
Glauben und für das Leben von Jesus Christus stehen.
Sein Glauben war offensichtlich eher freier Natur und noch nicht römisch geprägt.
Sicherlich stark an dem Judentum orientiert, und an den noch wenig verbreiteten Auf-
zeichnung des Neuen Testamentes. Grundlage seiner Theologie hat er in einem be-
sonderen Schriftstück verfasst. Dieses heißt übersetzt ,,der Kämpfer“. Eine Abschrift
stammt aus dem 6. Jahrhundert und stellt die Theologie seines Glaubens da. Nach
heutiger Auffassung könnten wir sagen, dass Columba aus christlicher Sicht, ein
hervorstechendes und vorbildliches Leben führte. Er wollte damit einen Punkt setzen
bei den Leihen (Gemeinde) und um bei jungen Menschen als Vorbild zu gelten. Zeit
seines Lebens und in der Missionierung von Menschen lebte er nach diesem Vorbild,
für die Mönche und in der Ausbildung. Durchsetzen der radikalen Missionierung lehnte
er bis zu seinem Tod ab.
5.1. Zwischen Mythen, Sagen und Erzählungen
Fiona MacLeod beschreibt in ihrem Buch sehr umfassend den großen Zwiespalt
zwischen Spiritismus und Aberglaube. Sicherlich durch die Abgeschiedenheit von Iona
und durch die doch recht karge Landschaft, ist dies natürlich der Nährboden für Mythen
und Sagen. Interessant ist für mich die Erzählung über Kirsteen M`Vurich Murtagh,
wobei Kirstin für deutsch Christine steht. Der Sage nach war Kirsteen schon tausend
Jahre vor Columba eine gläubige Christin. 13 Das würde bedeuten, dass Sie jüdischer
Abstammung war. Wiederum der Sage nach verliebte sich ein Druide namens Angus in
Sie. Der Druide war aber böser Natur. Trotzdem wurde Kirstin seine Frau. Sie kam aber
mit dieser Art nicht zurecht, und aus Angus wurde der ,,schwarze Angus,,eine
sprechende schwarze Robbe.“
In diesem Zusammenhang ist sicherlich bemerkenswert, dass sich selbst in den uralten
Sagen mit dem christlichen Glauben auseinandergesetzt wird. Für mich wiederum ein
Anzeichen dafür, dass es schon viel früher Missionare oder besser vielleicht ,,Reisende
Prediger“ gegeben haben muss.
5.2. Das Book of Kells
Nachdem das Buch book of Kells, was über fast 800 Jahre als verschollen galt aber bei
der Auflösung des gleichnamigen Klosters Kells 1539 wiederentdeckt wurde. Nur der
goldene Einband fehlte. Es befindet sich heute fast vollständig in der Trinity College in
13 Iona, von Fioana Macloed, Seiten 99-102
13
Dublin. Natürlich hat er das Buch gelitten und offensichtlich fehlen viele
zeitgenössische Dokumentationen, weil es seit dem 7.Jahrhundert durch verschiedene
Hände ging. Das Book of Kells enthält z.B. vier Evangelien zusammen mit ganzseitigen
Abbildungen von Christus, Maria mit dem Kind und den Evangelisten. Das Schriftbild
des Buches ist aufwendig gestaltet und verziert. Interessant sind die verschiedenen
Initialen der Künstler, die mit sehr feinen Mustern in leuchtenden Farben ausgeführt
sind. Die Farben bestehen z.B. anstelle von Gold, wurde Orpiment, das ist ein Arsen
Schwefel Mineral verwendet. Interessant ist auch die Herstellung der blauen Farbe so
wurde dazu ein Halbedelstein der Lapislazuli eingesetzt, der zu dieser Zeit der
Entstehung des Buches ,,nur in Afghanistan gefunden worden ist.“ Das Buch ist
übersät mit Verzierungen und Flechtmuster sowie Mensch und Tier Motiven. Bei den
Mustern handelt sich oftmals um keltische Muster mit starken skandinavischen
Einflüssen von Norwegen und Finnland. Die offizielle Beschreibung im
Museum Trinity College in Dublin, des Book of Keels der sogenannten keltischen Bibel
lautet ungefähr so. Zitat 14
Die vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Vorgeschaltet sind eine
zehnseitige Kanonfolge, eine am Anfang unvollständige Interpretation der hebräischen Namen
sowie die Evangelien-Argumente und Kapitelverzeichnisse zu allen vier Evangelien. Die
Evangelienprologe „Novum opus“ „Plures fuisse“ „Ammonius quidem“ und „Sciendum“ fehlen,
ersterer war ohne Zweifel vorhanden, geriet aber mit dem Beginn der Interpretation der Nomina
Hebraica in Verlust. Die rsprünglich leer gelassenen fol. 5v-6v, 7r und 27r enthaltenAbschriften
von Urkunden und Dokumenten der Abtei KeIls aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Sie
bezeugen den Aufenthalt des Evangelienbuches in diesem Kloster. Der Evangelientext folgt der
hieronymianischen Vulgata zeigt, aber sehr viele altlateinische und insulare Varianten, die
zuletzt von Patrick McGurk im unten zitierten Kommentarband zum Faksimile des Book of Kells
aufgeschlüsselt wurden
5.3. Oran
Columba und Oran sind zwei große Namen auf der Insel Iona. Liebe und Glauben
haben diese beiden Mönche unsterblich gemacht. Leider besteht für Oran keine
zuverlässige Quelle. Oran soll auf in jedem Fall auf Iona unter der Klosterkirche
begraben liegen. 15 Er wird auf Iona unter dem Namen Oran von Iona geführt 16 .
Angeblich soll er im Jahr 548 gestorben sein. 15 Jahre bevor Columba auf die Insel
kam. Tatsächlich sind von Oran einige Predigten überliefert, die in dem Buch von
Whitley Stokes mit dem Titel.: Drei mittel-irische Predigten, veröffentlicht wurden 17 .
Der Legende nach soll der Bischof Oran lebendig begraben worden sein. Nach den
14 Quelle Trinity College in Dublin.
15 Siehe Anhang Fotos und Zustandszeichnungen von Iona, Grabkapelle/Oran vom Hafen gesehen links
16 Iona, von Fioana Macloed, Seiten 64 ff
17 Whitley Stokes, Drei mittel-irische Predigten, aus 1880
14
Überlieferungen der Mönche und der ver-fassten Chronik von Columba, wird
dargestellt wie es zu diesem Opfertod gekommen sein soll. Nach dem damaligen
Glaubenseinstellung war es erlaubt ein Menschenopfer zu bringen. Bezüglich der ersten
Klosterkirchen und Mauern, sollte die erste Kirche geweiht werden, mit dem Opfertod
eines Menschen 18 . Oran, soll sich geopfert haben, um sich in die Grundmauern mit
einarbeiten zu lassen. Damit sei die Klosterkirche gesegnet worden. Heute erinnert der
schwarze Stein von Iona an ihn. Dieser Grundstein von Iona, als der schwarze Stein, hat
schon viel Geschichte und nennt sich auch der Schicksals Stein der Druiden 19 . Druiden
(Ureinwohner von Iona) für Sie galt dieser Stein des Oran als Heilig. Der Stein wurde
dann über die Jahre mehrfach verbracht und liegt heute in der West-minster Abbey in
London als Teil des Königstuhls! Seit Eduard dem I. ist jeder britische Monarch auf
diesem Stein gekrönt.
5.4. Die Harfner
Die Musik spielte auf Iona schon immer eine große Rolle. So sind heute noch unzählige
Lieder Gesänge, sogar einige ganze Gesangbücher dort entstanden 20 . Wunderschön im
Internet zu finden und zu hören bei YouTube. Die Gesänge und Begleitung durch nicht
alltägliche Musikinstrumente sind legendär und förmlich auf die Einwohner zuge-
schnitten. Ein absolut erwähnenswertes Instrument ist die keltische Harfe. Es gab sogar
einmal ein Berufsbild des Harfners. Eine der letzten Harfner Ionas verstarb im Jahr
- Dieser war nicht mehr Bewohner der Insel Iona gewesen, sondern kam aber, um
kurz vor seinem Ableben diese zu besuchen 21 . Als dieser eine der letzten Harfner Iona
besuchte hatte er noch nicht einmal seine Harfe dabei. Er hatte ein kleines Instrument
bei sich eine kleine ,,Clar 22 “, diese Harfe war ein Zwischending zwischen Gitarre und
Zither. Man konnte mit Fingern darauf spielen oder mit einem kurzen Holzstab. Dieses
war ein recht transportables Musikinstrument. Nach Überlieferung hat es wohl vier
unterschiedliche keltische Harfen gegeben. Das wären zum einen die Clar, die Kairneen,
die Kreemthee-crooth und die Cionar Cruit. Die Clar, war eigentlich die richtige
keltische Harfe, als kleine transportable Handharfe. Sie hatte sechs Seiten und wurde
wahrscheinlich hauptsächlich bei Festen gebraucht, oder möglicherweise betonter starke
Begleitung von Liedern. Fiona McLeods berichtet, dass sie sich mit dem letzten alten
18 Iona, von Fioana Macloed, Seite 65 unten
19 Druiden, die kultische und geistige Elite in der keltischen Gesellschaft und Mythologie
20 https://www.youtube. Iona – Kells- Musik
21 Iona, von Fioana Macloed, Seiten 68-74
22 Kleinste Form der Keltischen Harfen
15
Harfner noch in den 60er Jahren unterhalten hat. Dieser war sogar in der Lage noch
Lieder in schottisch-Gälisch zu singen.
5.5. Artan der Mönch
Nach dokumentierten Überlieferungen war, Artan der Mönch, ein Schüler von
Columba. Er war noch sehr jung und ein begeisterter Anhänger von Columba. Im
hochbetagten Alter von Columba trat der Jüngling Artan an den alten Weisen Bischof
heran. Mit dem Fieber der Jugend und dem Elan schier endlosen Kräften 23 . Er wollte als
Missionar in das nördliche England, Britannien ziehen. Er war voller Ehrgeiz, und ein
begeisterter An-hänger der antiautoritären Missionsarbeit. Dabei fragte er Columba wie
weit nach Norden das Kreuz Christi schon gekommen ist, er wollte weiter gehen. Diese
Bitte wurde ihm gewährt. Columba fragte Artan, welchen Namen 24 er haben möchte?
Artan wollte mit sofortiger Wirkung Gille- Mhoire (Übersetz Marias Diener) genannt
werden. Columb wies ihn darauf hin, dass er nie wieder lebend in das Kloster
zurückkehren würde, weil die nördlich gelegenen Völker immer noch sehr kriegerisch
waren. Ein Beispiel berichtet von einem Erzdruiden, der den Besuch eines Gottes
Mannes bei seiner Sippe sich wünschte. Wirklich und dokumentiert äußerte er den Satz
so: wenn ein Kuldeer 25 mir nicht große Wunder zeigt und mich dadurch zum
Glauben an seine Götter und das Weib (Maria) bringt, werde ich meinen
Eschensperr (Hartholzspeer) durch seinen Leib rennen…., Die weitere Fortführung
des Satzes wird sehr brutal und möchte ich mir an diesem Punkt sparen. Dies wusste der
Weise Columba als er Artan, (Marias Diener) als Missionar schickte.
5.6. Druiden und Wikinger
Druiden und Wikinger und selbst auch die Pikten als Eingeborene der Landstriche, sind
von Natur aus recht kriegerisch veranlagt. So wurde in der Dokumentation des
Klosters 26 Iona von insgesamt ca. 460 Überfällen von den vorgenannten berichtet. Wenn
man in dem Zeitraum von ca. 550 bis 1910n.Chr. übernimmt, kommt man auf eine
stattliche Anzahl von Überfällen pro Jahr. Berichtet wird von einem Überfall, der
wiederum dokumentiert ist im Klosterbuch von Iona. Bei diesem Ereignis wird erzählt
wie die Wikinger auf einer kleinen Vor-Insel von Iona rast machten. Die weißen
Mönche, wie Sie genannt wurden aufgrund ihrer schneeweißen Kutten, ruderten in einer
23 Iona, von Fioana Macloed, Seiten 154 ff
24 Mönche hatten immer Beinahmen und sind nur selten mit dem richtigen Namen unterwegs gewesen
25 Kuldeer, auch Iona-Mönch
26 Internet http://iona.org.uk//
16
Barke den Wikinger entgegen. Sie wollten Friedensverhandlungen machen, und doch
gleichzeitig missionieren. Dadurch fühlten sich die Wikinger provoziert. Sie brachten
ca. 50 Mönche sofort um. Des Weiteren wird berichtet das 10 weitere Mönche
geflüchtet sind, tatsächlich ist die Zahl wohl höher gewesen sein, die auch dann noch
verfolgt wurden. Das war im Jahre 803 nach Christus. Die zehn Flüchtigen, sollten nach
Wikinger Art, den gleichen Tod wie ihr Gott erfahren. Die damals noch vorhandene
hölzerne Klosterkirche wurde zum Teil abgerissen, Bretter als Kreuze übereinander
genagelt und am Strand aufgestellt. Die verbliebenen zehn Mönche wurden dann auf
das bestialischste am Strand gekreuzigt. Bei dem Anführer handelt es sich um den
Wikinger Olaus der Weise.
5.7. Das Gälische ABC
Sicherlich erwähnenswert und unabdingbar, wer die keltische Sprache verstehen will,
muss man das gälische ABC kennen. Im gälischen Alphabet ist jeder Buchstabe durch
einen Baum (symbolisiert) vertreten. Das Alphabet wird aus dem Grund das Beth –
Louis – Nuin genannt. Übersetzen könnte man es mit Birke-Esche und Eberesche. Das
gälische Alphabet besteht nur aus 17 Buchstaben. Das keltische Alphabet kennt einen
Buchstaben mehr und das ist das H. Buchstaben des gälischen Alphabetes sind:
B,L,N,F,S,(H),D, T,C,M,G,P,R,A,O,U,E,I. Jeder einzelne Buchstabe steht im gälischen
für einen Baum. In Wirklichkeit gibt es auch kein C im gälischen, denn wenn auch der
Buchstabe C sehr oft vorkommt, so wird er doch wie ein K ausgesprochen. Im Laufe
der Jahre wurde das Alphabet den westlichen Völkern und im allgemeinen ABC
angepasst. Es fehlen ihm allerdings nach wie vor acht Buchstaben, welche im
römischen Alphabet enthalten sind und zwar fehlen J, H, Q, V, W, X, Y, Z.
- Das Kloster Iona (Abbey) Heute
Seit Beginn des Wiederaufbaus im Jahr 1899 des Klosters, und der Freisprechung im
Jahre 1921 / Church of Scotland Act und der Vereinigung der United free Church mit
der Staatskirche COS brachte im Zweiten Weltkrieg nämlich 1938 die Gründung der
Iona Community auf den Plan. Gegründet wurde diese durch Reverend Georges
McLeod. McLeod wollte Menschen eine Chance geben, ihr geistliches Leben und
spirituelles Leben zu führen, und dieses mit Arbeit zu verbinden. Erst im Jahre 1967
wurden die Auf-bauarbeiten des Klosters abgeschlossen. Das bedeutet nach 68 Jahren.
Anschließend wurde mit dem Aufbau der Abbey begonnen. Seither wurde immer
wieder saniert rekon-struiert und wiederaufgebaut. So wurden z.B. unzählige der
17
beschädigten Steinkreuze 27 Puzzleartig wieder zusammengefügt. Die Abtei beherbergt
und beschäftigt heute min-destens 20 Festangestellte, die in Wohngemeinschaften und
in einfachen Wohnungen zusammenleben. Diese Angestellten arbeiten maximal für drei
Jahre in den Bereichen von Geschäftsführung, geistliche Planung, Programmarbeit,
Musik Hauswirtschaft und Küche. Dazu kommen noch etwa rund 30 bis 40 Freiwillige,
die aus der ganzen Welt nach Iona pilgern, um dort für mindestens 7 Wochen bis zu
einem Jahr freiwillig zu leben und mit anderen zu arbeiten sowie spirituell zu leben.
6.1. Die Ausrichtung und der Standpunkt
Die Ausrichtung und der Standpunkt der Community von Iona, ist sehr schwer in
wenigen Worten zusammenzufassen. Aufgrund der doch sehr komplexen Vorhaben und
auch Aus-führungen der Community versuche ich dies auf den Kern zu reduzieren. Die
Community legt Wert auf die geistliche Erneuerung und Stärkung von Pastoren und
Diakonen, die irgendwo in der Welt arbeiten. Arbeiten in Städten und Gemeinden, wo
nämlich das Ziel ist, neue Wege und Mittel zu finden, um Menschen zu erreichen und
diese in ihrem Vor-haben zu unterstützen und im Glauben zu stärken. Als Schwerpunkte
der Arbeit sind je-doch absolut anzusehen die Jugendarbeit, das Finden, komponieren
und realisieren von neuen Liedern, neuer Gottesdienstformen und das herausgenommen
aus den unterschied-lichsten Konfessionen. Der Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und
vor allen Dingen der Einsatz für die keltisch geprägte Form des Christentums. Hervor
zu heben ist, dass es bei der ganzen Community um keinerlei Rassenunterschiede geht.
Auch gilt es zu erwähnen, dass die Community offen ist für Lesben und Schwule. Dass
das nicht in jeder Religionsgemeinschaft, gerade bei der katholischen Kirche möglich
ist, steht außer Frage. Deshalb auch die Prägnanz auf die keltisch geprägte Form des
Christentums. Ein ganzer Mitarbeiterstab setzt sich für die Gleichberechtigung der
Vorgenannten ein. Erwähnenswert auch die Predigtarbeit in der Abtei. Nicht nur die
Predigtarbeit, sondern die besondere Form der Segnungsgottesdienste. So können sich
z.B. länger verheiratete Paare kurzfristig Einsegnen lassen mit den dazugehörigen
Familienangehörigen, Freunden und Bekannten. Dies ist auch persönlich für mich eine
sehr gesunde und gelungene Art, sich für Menschen und Gemeinschaft einzusetzen und
zu arrangieren.
6.2. Die Community
27 Seite 3. Unteres drittel dieser Facharbeit
18
Die Community als solches kennt Zeiten der Einsamkeit und der Abgeschiedenheit aber
auch der weltweiten Öffnung. So pilgern jährlich fast 60.000 Menschen nach Iona. Von
März bis Oktober und an Weihnachten sind sogar Gäste eingeladen, die in den drei
Gäste-häusern in der Kommunität untergebracht werden können. Das eine ist die Abtei
und dem McLeod Zentrum und dem Tamas Abenteuercamp auf der Insel Mull. Es
können über 100 Personen aufgenommen werden. Angekommen in Iona haben Sie Zeit
neue Be-ziehungen zu knüpfen, indem sie eine Woche lang den Alltag der
Lebensgemeinschaft in Gottesdienst, Arbeit, Diskussion und Gebet verbringen. Die
mehr als riesengroß zu be-zeichnende Auswahl an Büchern und kunsthandwerklichen
Tätigkeiten verspricht den absolut kurzweiligen Aufenthalt in Iona. Die
Hauptverwaltung der Kommunität ist in Glasgow. Dort ist auch gleichzeitig die
Jugendarbeit untergebracht. Neue Lieder können in der Zeitschrift Coracle
(Bezeichnung für ein kleines Boot, ein Leder Boot, mit dem Columba 563 auf die Insel
kam. Diese Zeitschrift erscheint vierteljährlich) und dem Verlag Wild Goose
Publications immer wieder neu eingesehen werden. Die Community hat fünf feste
Regeln. 1. Regelmäßiges Treffen miteinander und Rechenschaft abzulegen
zueinander 2. Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden 3. verantwortlicher Umgang mit
Geld 4. tägliches Gebet und Bibelstudium 5. verantwortlicher Umgang mit der Zeit.
Die Gemeinschaft kennt drei verschiedene Formen der Mitgliedschaft. Das sind zum
einen die Members, das bedeutet Vollmitglieder, dann gibt es die Associates, die
sogenannten assoziierten Mitglieder und die Friends als Freunde. Man kann sagen, dass
die Kommunität aus 250 Mitgliedern, 1500 assoziierten Mitgliedern und etwa 1500
Freunden besteht. Hier die Abtei- Leiter seit 1938 (der Aufbauphase) in Reihenfolge.
George McLeod 1938 bis 1967, Ian Reid 1967
bis 1974, Graeme Brown 1974 bis 1981, Ron
Ferguson 1982 bis 1989, John Harvey 1989
bis 1996, Norman Shanks 1996 bis 2003,
Katie Galloway 2003 bis heute.
19
- Schlusswort
Das Schlusswort, denkbar kurz. Viel hätte ich noch schreiben können, sehr viel. Aber
ich komme leider zum Schluss. Wenn ich auf die verwitterten grauen Steine, die Treppe
der Könige, die Gräber, die geschnitzten Kreuze, die grauen Ruinen, die Wind umbrau-
ste Kathedrale so sehe, die Abgeschiedenheit und die Einsamkeit der Insel fühle, ja und
darüber nachdenke was hier Menschen leisten dann sage ich einfach auf Gälisch .:
Communn mo ghaoil…, Eine Gemeinschaft nach meinem Herzen….
Titus Schlagowsky - Quellenverzeichnis
- Iona, von Fiona Macleod erschienen J.Ch. Mellinger Verlag Stttgart, 4.Auflage 1997
- Geschichte der Theologie Bengt Hägglund, Kaiserverlag 3. Auflage 1997
- Internet http://iona.org.uk//
- Mc Nally, Robert E.,,Die Keltische Kirche“ Kirchengeschichte als
Missionsgeschichte II. München 1978 Seiten 91-115 - Schottland, Verlag Neumeier (Reiseführer) 1996 Seiten 24-39
- eigene Original Dokumente
- Berichte Dr. K. Söderblom EKHN, Uni Mainz
- Dekan Friedrich Kappesser, 56112 Lahnstein, Heiligenberg 1.
- Buchseiten Originalschriften (Uni Aberdeen Fotos im Anhang dieser Facharbeit, aus
Original-Kopien) - Anlage: 2 Seiten der (Kopie von) Originalschrift von 1900, der die Ruinen und
Geschichte beschreibt, Eigentum T. Schlagowsky - Großbritannien, Händel / Friebel Verlag Beck Länderkunde 1991
20
- Kulturen der Einsamkeit, Vogt Hermann Studienarbeit aus Darmstadt 1994
- Geschichte der Theologie (Deutsch) Taschenbuch 1997 von Bengt Hägglund (Autor)
Verlag Kaiser, Übersetzung von Alfred Otto Schwede Bd. 79 - Das Leben des heiligen Columba von Iona. Vita S. Columbae, Übersetzt von Theodor Klüppel, Stuttgart 2010